31.12.2007

Vorsätze 2008 - ohne mich

Alle Jahre wieder, kurz nachdem das Christkind da war, ist es Zeit gute Vorsätze für das kommende Jahr zu fassen. Alljährlich ganz oben auf der Hitliste: Mehr Sport, weniger Alkohol, weniger Rauchen, weniger Stress. Laut Allianz ist in diesem Jahr auch mehr Vorsorgeuntersuchung beim Arzt ganz oben dabei. Ja sind die Leute denn alle total bekloppt?

Quelle: WikipediaGibt es nicht auch Vorsätze, die weniger mit Selbstkasteiung zu tun haben? Wer darauf steht kann doch einfach einen Büßergürtel umlegen. Hat den selben Effekt wie 3 Monate weniger rauchen oder der vergebliche Versuch doch irgendwie sportlich zu sein.
Nein, Vorsätze sollten doch Spaß machen. Wenn ihr euch also doch unbedingt irgend etwas vornehmen müsst, dann versucht es mit einer Sache, die bei euren Mitmenschen Interesse und nicht Mitleid weckt. Folgende Dinge wären möglich:
  • Nicht nur immer vom tollen Kulturangebot eurer Stadt reden, sonder es auch mal wahrnehmen
  • Nicht nur über das Leid anderer reden, sondern helfen
  • Mehr nachdenken und mehr hinterfragen, anstatt alles zu glauben
  • Weniger Stress verursachen anstatt sich genüsslich darin zu wälzen und in Selbstmitleid zu zerfließen
  • So leben, dass man mit sich selbst im Reinen ist (auch mit Bier und Kippen)
Ich persönlich nehme mir nichts vor, außer das Rauchen in Kneipen aufzugeben.

30.12.2007

Von Meinung zur Wahrheit

gedankenpingpong macht sich manchmal auch Gedanken über ernsthafte Themen, und muss natürlich auch Erwartungen erfüllen. Daher auch dieser Eintrag, der gleich mehrere Themen zusammenbringt und sogar eines der Elemente aus der Dreifaltigkeit des publizistischen Erfolgs zumindest peripher behandelt: die Politik.

Es geht um Meinungsbildung und als Beispiel nehmen wir die Bankenkrise. Diese hat nicht nur die SachsenLB, sondern auch andere deutsche und internationale Banken getroffen und zumindest in Fachkreisen, eine Debatte über die Zukunft des Bankensystems hervorgerufen. Darum soll es hier aber nicht gehen. Wer dazu mehr wissen will, sucht im Weltennetz und wer ein Nerd ist, der liest dieses Protokoll einer Anhöhrung wichtiger Bankerfuzzis vor dem Finanzausschuss des britischen Parlaments.

Worum es hier geht, ist Meinungsbildung und der Matthäuseffekt. Dieser besagt, dass bekannte Autoren häufiger zitiert werden als unbekannte. Und wenn Autoren diesen Effekt verstärken, indem sie sich gegenseitig zitieren, um sich einen Gefallen zu tun, nennt man das Zitierkartell. Und warum redet gedankenpingpong über den Matthäuseffekt? Reine Eitelkeit? Mitnichten. Vielmehr ist es ein wichtiges Element um zu erklären, wie die Meinung einer Person plötzlich zur vorherrschenden Meinung wird, oder gar zur allgemein gültigen Wahrheit.
Und das geht im Falle der Bankenkrise so:
Der in Großbritannien renommierte FT-Kolumnist Martin Wolf macht sich Gedanken, was man tun kann, um Bankenkrisen zu verhindern. Der in Deutschland renommierte Kolumnist der Schwesterzeitung FTD, Lucas Zeise, schreibt fast das gleiche und beruft sich auf Wolf. Daraufhin schreibt der Zeit-Autor Robert von Heusinger, zwar in keiner Kolumne, aber in seinem Blog auch noch einmal das gleiche und sagt, es sei erstaunlich, dass bereits die anderen beiden dasselbe gedacht haben (Lustiger Weise wird sein Blog von der Zeit unter dem Titel Herdentrieb publiziert). Wahnsinn, oder? Wenn das Thema für das Boulevard nicht zu komplex wäre, würde wahrscheinlich in den nächsten Tagen F.J. Wagner dieselbe Meinung äußern (allerdings ohne Querverweise zum Ursprung).

29.12.2007

Die kleine Welt eines Mannes

Es ist ja eigentlich nichts neues. Und vor gerade einmal zwei Jahres war es noch unser Bundeskanzler, der Europa zum Schmunzeln und Kopfschütteln brachte. Umso schöner ist es, dass es jetzt die Franzosen sind, mit einem anscheinen geistig verwirrten Staatsoberhaupt leben müssen. Immerhin sind sie daran selbst Schuld.

Ähnlich wie einst die Hamburger Richter Gnadenlos in die Bürgerschaft wählten, krönten die Franzosen im Mai diesen Jahres den Neocon Nicolas Sarkozy zu ihrem Staatsoberhaupt. Na ja, gekrönt wurde er nicht, aber zumindest gewählt. Für einen Mann seines Schlages ist es fast das gleiche.

Bereits 2005 hatte der Frauenschwarm seine radikale Einstellung erklärt, als er verkündete, er werde mit einem "Kärcher"die Vorstädte vom Gesindel befreien. Da war Richter Gnadenlos ja sogar besser. Immerhin benutzte der das Gesetz und keinen Hochdruckreiniger.
Nach der Präsidentenwahl folgen weitere Highlights, wie sein Tete-a-Tete mit Gadhafi, bei dem er ein paar zu Unrecht verurteilte bulgarische Krankenschwestern abholte und nebenbei einen Atomreaktor nach Libyen verkauft. Nicht zu vergessen auch der Urlaub mit nacktem Oberkörper und Bush-Besuch in den USA, sowie sein Auftritt vor Kameras, nachdem er mit Putin in Heiligendamm ein paar Kurze getrunken hatte.



Zum Jahresende wollte uns der nette Franzose dann noch einmal beweisen, dass er schon weiß, was sich gehört. Nach der Trennung von seiner Frau, zeigte er sich Herr der Lage, präsentierte alsbald seine heiße Freundin und machte Sie gleich zur Repräsentantin der Grande Nation. Und da der Mann ja gerne Urlaub mit Staatsbesuchen verbindet, nahm er seine Liebste einfach mal mit nach Ägypten. Dumm nur, dass man dort als unverheiratetes Paar nicht in einem Zimmer übernachten darf. Dieses Gesetz gilt zwar nicht für Ausländer, da Sarkozy es aber im Zuge eines Staatsbesuchs tat, wird der Regierung in Kairo jetzt vorgeworfen sie unterstütze Prostitution. Doch der Omnipräsident, wie ihn die Franzosen liebevoll nennen bewies auch politisches Fingerspitzengefühl und brachte ein Gastgeschenk mit, dass die Diskussion schnell beenden wird. Was ist es? Richtig, ein "Kärcher".

28.12.2007

The global O

Habt ihr es auch gespührt? Es ist jetzt eine Woche her und der Kosmos weist immer noch ganz klare Anzeichen davon auf. Zumindest glauben das einige. Nein, ich meine nicht den Wechsel der Jahreszeiten oder die Sonnenwende. Es geht um etwas viel größeres. Zumindest um etwas schöneres. Und das Beste ist: Vielleicht können wir im kommenden Jahr alle mitmachen.


Am 22. Dezember um 7.08 Uhr MEZ war es soweit. der Augenblick des synchronisierten globalen Orgasmus. Global Orgasm für den Weltfrieden. Wenn das mal keine gute Sache ist.
Ins Leben gerufen wurde das ganze von Donna und Paul. Einem alten Hippie-Paar aus Kalifornien, die schon die Organisation Baring Witness gegründet hat.
Und nachdem es bereits 2006 einen Global O gegen den Konflikt zwischen USA und Iran gegeben hat, wurde das ganze 2007 auf eine Uhrzeit synchronisiert. Nicht irgendwann, nein. Auf den Zeitpunkt der Sonnenwende, um den größten Effekt zu erzielen. Denn wir können alle den Unterschied ausmachen.
Das Global Consciousness Project, ein internationales Projekt der Zufallsforschung, kam unter anderem zu dem Ergebnis, dass menschliches Bewusstsein einen Einfluss auf die Materie und kosmische Energie hat. Daraus schlussfolgerten Donna und Paul dann:

"Our minds influence Matter and Quantum Energy fields, so by concentrating our thoughts during and after The Big O on peace and partnership, the combination of high orgasmic energy combined with mindful intention for peace could reduce global levels of violence, hatred and fear."

Ziemlich schlau, oder? Deswegen haben sie den Global Orgasm ins Leben gerufen und in diesem Jahr ging es um Frieden, Geschlechter- und soziale Gerechtigkeit und die Welterwärmung. Erscheint irgendwie willkürlich, ist es aber nicht.
Denn der Orgasmus ist ein so schönes Gefühl, dass man keinen Krieg will. Gerechtigkeit beginnt mit Verständnis. Wenn man also die Energie des Orgasmus mit der Empathie für alles Leben vereint, der Einfluss auf die Energie wäre gigantisch.
Und da die Welt mal eine Pause von unseren Sehnsüchten braucht sollten wir sie ihr mal gönnen. Was kann eine schönere Pause von übermäßigem Konsum sein, als ein Orgasmus?

Einen kleinen Hinweis haben die beiden aber noch: Da die Überbevölkerung ein wichtiger Grund für die übermäßige Beanspruchung der Erde ist, bitte schön verhüten. Es gibt schon genug Kinder auf der Welt.
Ja, mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Außer, dass ich hoffe irgendwann mal ein Paket von den beiden zu bekommen. Die Kekse, von denen sie immer naschen, hätte ich auch gerne.

27.12.2007

Alles nur Zufall

Der Aufreger der Woche kam aus Frankreich. Da wollte ein Mann einfach nur einen Account bei der Firma Orange im Internet eröffnen und was passiert? Er wird beschimpft. Der Franzose marokkanicher Herkunft bekam als Passwort "salearabe" (dreckiger Araber) zugesendet. Laut Orange werden Passwörter automatisch generiert. Schimpfwörter sind praktisch ausgeschlossen. Bleibt abzuwarten, ob Orange herausfindet wie dieses Passwort zustande gekommen ist.


Wer selbst einmal gerne verbotene Botschaften unters Volk mischen will, kann das auf seinem KFZ-Kennzeichen tun. Allerdings ist nicht alles erlaubt. Eine bundesweite Richtlinie empfhielt Zulassungsstellen keine Kennzeichen zu vergeben, die auf nationalsozialistische Einrichrungen und verbotene Organisationen hinweisen. Kürzel wie SA, SS oder KZ sollte man daher auf deutschen Kennzeichen vergebens suchen. Finden kann man diese Kürzel in Deutschland aber trotzdem. Z.B. wenn man das Glück hatte ein kleines Auto in seiner Kinderüberraschung zu haben.
Bleibt die Frage, wie das Kürzel KZ auf den gelben Flitzer kam. Aber wahrscheinlich war das auch nur eine zufällige, durch einen Computer generierte Kombination.

26.12.2007

I did survive

Es war schon ein sehr einprägendes Erlebnis. Ein Wochenende Peking und danach sieht man die Welt mit anderen Augen. Bereits am Flughafen von Peking war ich froh, dort lebend raus gekommen zu sein. Warum? 450 000 Verkehrsunfälle gibt es jährlich in China und wenn ich mich recht erinnere sind es über 40 000 allein in Peking. Wenn man dort in einem Taxi sitzt, in dem vorsorglich hinten die Gurte ausgebaut wurden, weiß man nicht ob es die Angst ober die stinkende Luft ist, die die Übelkeit verursacht.



Egal, es war ja dafür umso spannender dort zu sein. Ich habe vieles gesehen, auf der chinesischen Mauer gestanden. Ein paar Chinesen haben jetzt sogar ein Foto mit einem blonden Europäer in ihrem Album. Ob sie dabei unbedingt ihren Arm um mich legen mussten?

Bei einer dieser angeberischen Unterhaltungen, in denen man seine Erlebnisse episch ausbreitet, fragte mich jemand nach dem Essen in China und machte mich auf die Arbeit von Zhou Qing aufmerksam. Der gute Mann hat ein wenig recherchiert und einen Bericht verfasst, neben dem alle Gammelfleisch-Skandale wie Kindermärchen wirken. Ein paar Highlights:
  • In Industriesalz eingelegtes und mit DDVP besprühtes Gemüse
  • Restaurants die ihren Speisen Opiate beimischen, damit die Gäste wiederkommen
  • Mit Füßen gekneteter und urinverseuchter Nudelteig
Da wird einem schon beim Lesen schlecht und ich frage mich, warum das Kung Pao Chicken, dass ich in Peking gegessen habe so unvergesslich gut war.

23.12.2007

gedankenpingpong wird digital

Wir sind ja schon ermahnt worden, dass wir outdatet seien. Deshalb schenken wir euch zu Weihnachten ein neues Layout. gedankenpingpong wird jetzt digital. Ihr könnt also auf dem Sofa bleiben und schön mit dem Joystick in der Hand mitmachen.
Aus und vorbei, die poppig-bunten Zeiten? Nein, eigentlich mochten wir sie viel lieber, deswegen lassen wir euch abstimmen welches Layout ihr wollt. Für alle, die das alte Layout vergessen haben, anbei eine Gedächtnisstütze.

22.12.2007

Weihnachstleitfaden

Weihnachten 2008. Wird es anders als die Jahre zuvor? Es wird wie jedes Jahr und trotzdem besser. Zumindest wenn ihr das hier lest. Denn wer auf ganz viele ferne Verwandte trifft, dem droht jedes Jahr Ungemach. Alle sind fröhlich, doch nach 30 Minuten hat man die üblichen, Wie-geht-es-dir-mir-geht-es-ganz-gut-schön-dich-mal-wieder-zu-sehen-Themen ausgegangen und man weiß nicht was man sagen soll. Also wird der Stammtisch ausgepackt und jeder darf seine Meinung zu allem und jedem äußern. Ihr hattet natürlich keine Zeit in den letzten Wochen, um Zeitung zu lesen oder Nachrichten zu sehen und steht dann blöd da. Deshalb kurz ein Themenüberblick und wie ihr euch verhalten solltet.

Boulevard
Wer mit wem, wann, wo und warum? Alles was in der Bunten steht wird kurz und bündig diskutiert. Die Fieslinge des Jahres (Seehofer, Andrea Kiewel, etc.) werden ausfindig gemacht und die Menschen denen sie Kummer beigefügt haben (Ehefrau, Dicke), werden bemitleidet. Am besten einfach gedankenverloren ins Glas schauen bis man gefragt wird worüber man nachdenkt. Will man das Thema beenden einfach folgendes antworten: "Ich habe mich gerade gefragt, wie schwierig es sein muss immer im Mittelpunkt der Medien zu stehen, die immer nur Halbwahrheiten verbreiten. Und anschließend wird man dann von Fremden beschimpft, die meinen einen zu kennen."

Mindestlohn
Ein sehr brisantes Thema. Zum einen natürlich, weil die da oben sich ja alles in die Taschen stopfen und das jetzt mal sein muss. Aber man will selbst nicht zu kurz kommen. Wäre ja schlimm. Hier empfiehlt sich eine differenzierte Meinung. Einfacht etwas wie "Ja, finde ich gut, aber dass die bei der Post gleich so viel bekommen müssen...", den Rest einfach so in sich hinein nuscheln, so dass es keiner versteht.

Managergehälter
Der Fall ist klar. Hier kann man nur was falsches sagen. Höchste Zeit fürd den Ich-hole-mir-ein-Bier- oder ich-geh-mal-eine-rauchen-Joker. Falls ihr da aber durch wollt, schlage ich eine pseudointellektuelle Strategie vor. Einfach etwas total sinnfremdes in seine Argumentation einfließen lassen und dabei auf irgend eine wissenschaftliche Studie hinweisen. Ein gutes Beispiel, bei dem man sich gerne bedienen darf gibt es von Thomas Fricke in der FTD.

Bahnstreik
Eigentlich total langweilig und ausgelutscht. Niemand will mehr drüber reden. Deswegen werden euch die meisten am Tisch dankbar sein, wenn ihr das Thema ganz schnell mit folgender Aussage beendet: "Der Schell macht sich doch nur wichtig und der Mehdorn ist eh ein Arschloch."

Motivation

Es ist ziemlich weit her mit der Motivation in den letzten Tagen, auch bei gedankenpingpong. Alles und mehr, sollte es noch einmal sein, damit ich mich ohne schlechtes Gewissen in die Weihnachtszeit verabschieden kann. Aber nein, nichts da. Keine Motivation auch nur mal ein paar Stunden konzentriert zu arbeiten.
Da bleiben einem dann nur die üblichen Floskeln zur Selbstmotivation: Heute gebe ich mal wieder, ähh, ja, ähh, 100 Prozent. 'Na ja, ist ja logisch, mehr geht einfach nicht', denken jetzt die meisten. Weit gefehlt. Arsene Wenger lobte gerade vor Kurzem Jens Lehmann, er sei zu 200 Prozent Profi.
Auch ich hatte in meiner Jugend Trainer, die vor dem Spiel immer wieder 120 oder gar 150 Prozent von mir verlangten. Die Folge war natürlich, dass ich anstatt mich auf das Spiel zu konzentrieren über das mathematische Problem nachdachte: "Wenn 100 Prozent alles ist und ich gebe 150 Prozent, dann ist das doch automatisch alles und die 100 Prozent dann doch zwangsläufig nur noch 2/3, also 66,66 Prozent. Ob ich das dem Trainer sagen soll?" Was dabei raus kam, könnt ihr euch ja denken. Aber gedankenpingpong bring auf der Ersatzbank ja eh mehr Spaß als beim Laufen. Also doch alles blöde Floskeln um einen, der nicht zu viel denkt zu motivieren?
Die Lösung kam mir quasi über Nacht. Was, wenn die Trainer eigentlich einen Index mit einer auf 100 normierte Skala meinen. Schon mal auf die Idee gekommen? Vielleicht sollte ihnen das mal einer erklären. Aber das wäre bestimmt viel zu kompliziert.

21.12.2007

Glühwein

Aus gegebenem Anlass machen wir es heute besonders kurz. Beim Glühwein steckt der Teufel im Detail - oder genauer im Schuss. Auch auf dem Weihnachstmarkt auf der Fleetinsel kann ihn der Engel am Eingang nicht aufhalten. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Es bleibt trotzdem der beste Weihnachtsmarkt Hamburgs, mit dem zweitbesten Glühwein. Keine Touris, keine Jugendlichen Gangster und keine Anhäufung an Ramschständen.
Wer nicht auf Menschenmassen steht oder die Kommerzialisierung von Weihnachten zumindest bis zur Bescherung konsequent kritisieren will, kann sich auch selbst Glühwein machen. Rezeptor sagt euch wie. Also, Glühwein aufsetzen, Schuss rein, und ab auf den Balkon. Wer keinen hat macht einfach das Fenster auf. Ist auch kalt.

19.12.2007

Das Ende der Internet-Demokratie

Er hat es geschafft. Wladimir Putin ist endlich in einer Liga mit Stalin und Hitler angekommen. Aber auch mit Brandt, Churchill, Walensa und Johannes Paul II. Wie jetzt? Ja, der Mann hat es drauf, egal ob beim Angeln, Karate oder dem Einweihen neuer Superraketen, Putin macht immer eine gute Figur. Deswegen ist er jetzt vom Time Magazin zur Person des Jahres 2007 gewählt worden. Und dafür, dass er Russland stabilisiert hat. Die Russen sind begeistert, Beifall durch die gesamte sehr heterogene russische Medienlandschaft hinweg.
Das dürfte auch seinen Freund Gerhard Schröder freuen. Allerdings hat der jetzt Ärger mit Putins Frau. Denn der Präsident hat noch nicht gesagt, wo er den Spiegel hinhängen wird, den man (angeblich) als Sieger bekommt. Ob im gemeinsamen Büro oder zu Hause, er will sich noch nicht festlegen.
Da sich die Bunte bestimmt um die Frage, welcher Partner dem lupenreinen Demokraten wichtiger ist, kümmern wird, gehen wir mal auf das wichtigere Thema ein: Wieso Putin? Es soll doch die Person mit dem größten Einfluss auf das Geschehen des jeweiligen Jahres sein. Und damit wohl die, die den Zeitgeist am meisten bestimmt hat.

Der kleinwüchsige Russe hat doch wirklich einiges vollbracht. Demokratischer Herrscher auf Lebenszeit - zumindest scheint es so. Und ohnehin gab es in den letzten Jahren ja keine großen Persönlichkeiten, die Time hätte auszeichnen können. Die Sieger seit 2003: Der amerikanische Soldat, George W. Bush (ja, der heutige amerikanische Präsident), die guten Samariter und die Internetnutzer.

Eigentlich hatte Bush doch schon 2004 das Schlimmste angerichtet. Wohl gerade deswegen. Und 2006 aus Mangel an Kandidaten einfach uns Internutzer zum Sieger zu erklären, kann doch auch nur Verarschung gewesen sein! Auf unseren Spiegel warten wir außerdem immer noch.
'...for seizing the reins of the global media, for founding and framing the new digital democracy, for working for nothing and beating the pros at their own game...' war damals die Begründung. Na ja, ist das jetzt glaubwürdig? Zumindest in Russland, Pakistan, China und Burma (und anderen Ländern) sollen aus Protest ganz viele Spiegel durch Gitterstäbe geflogen sein. Also in den Gedanken der Inhaftierten. Einen Spiegel hat in dem Jahr ja keiner bekommen.
gedankenpingpong versteht die Aufregung nicht. Ist doch pure Demokratie, mal wählt man das eine Extrem, mal das andere. Und wenn sie ihre Spiegel virtuell zertrümmern dürfen, dann ist die virtuelle Demokratie immer noch da.

18.12.2007

Tube musings

written by Ping

I've been meaning to blog about rush hour tube rides in London since Day 1 at work, but never really got around to it. The tube population can be divided into four groups: readers, gamers, sleepers, and the stop-squishing-your-butt-against-mine-while-stepping-on-my-toe-ers.

Group 1: Londoners love to read. Like seriously, LOVE to read. Everytime I'm squeezed in with my face against the doors I still can't help but notice that at least five out of ten around me are reading something - serious newspapers, trashy newspapers, serious novels, trashy novels, the bible...(not kidding). They can read while standing, while tip toeing, while squished against doors, while farting...

Group 2: Heard of the Nintendo brain trainer? Well, you can't escape its adverts on the tube these days, and now I know why. Take any section of the tube during rush hour and you are very likely to see at least 1-2 people in each carriage gaming either on their blackberries, or Nintendo DS-es. I've seen more blackberry play (almost always bricks or brickbreaker) than Nintendo ones (snooker, tennis). Interestingly enough, I have not seen anything that involves mental aerobics in the morning. Sudokus and crosswords are reserved for the evening rush hour crowd...

Group 3: What can I say. If you're going to Canary Wharf from St John's Wood or somewhere further beyond, you either read or sleep. No two ways about it.

Group 4: Ah, my soul-mates. The London-Bridge-to-Canary-Wharf-ers. (Or worse still, the Bermondsey-to-Canary-Wharf-the-fuck-there's-never-
space-for-us-no-matter-how-anorexic-we-are-ers) We are generally polite (i.e. we queue) except when we've been disrespected (e.g. when someone cuts the queue) or assaulted (e.g. when someone shoves his tummy into my breasts. Ok, I'm short. Still.) And we secretly wish fat ladies will never step into our carriage (admit it).

Kotzbrocken: 11 Freunde und ein Journalist

Es ist schon traurig, wie schnelllebig unsere Welt geworden ist. Allen voran sind es die Medien, die Menschen zu Helden und anschließend zu Losern machen. Hauptsache die Auflage stimmt.

Neuestes Opfer der Medien ist Lukas Podolski. Das Fußball-Magazin 11 Freunde, das sich als Magazin für Fußball-Kultur sieht, brauchte eine Geschichte für die Winterpause. Da die Herren ihre Texte immer in den geschichtlichen Bundesliga-Kontext stellen ist es ja nicht so einfach was interessantes zu finden. Oder? Nee, ganz einfach. Man nimmt einfach 10 Spieler, die irgendwann sehr erfolglos ein kurzes Intermezzo in der Bundesliga hatte, behauptet sie seien die schlimmsten Fehleinkäufe der Bundesliga und fertig ist die Haube.
Doch leider fehlt da noch der aktuelle Bezug. Da muss also noch jemand herhalten, der noch in der Bundesliga spielt. Ganz einfach, dann nehmen wir doch den Poldi, vergessen seine Bilanz bei Köln, in Erster und Zweiter Bundesliga, und schon ist es interessant. Der hat doch 10 Mio Euro gekostet. Dass der Gute dem FCB mit Werbeverträgen, Trikotverkäufen und dem ganzen Rummel um ihn sicherlich schon mehr Kohle eingebracht hat und erst 22 Jahre alt ist, kann man ja mal unterschlagen.

Herzlichen Glückwunsch 11 Freunde (vor allem an den Autor Philipp Köster). Mit dieser Geschichte habt ihr euch vorzeitig den Sieg im Wettbewerb Kotzbrocken des Monats gesichert.

Erst Nachdenken, dann die Homepage

Eine Schreckensmeldung tauchte am Samstag im Internet auf. Nachdem sich schon so viele Medien (online und offline) dem Thema angenommen haben, dass man keine Beispiele nennen braucht, berichtet jetzt auch die Onlineausgabe der FAZ über die verheerenden Folgen privater Internetseiten auf die berufliche Zukunft. Denn liebe Gemeinde, die Personaler legen „sogenannte B-Profile“ von euch an, in denen sie eure Web-Vergangenheit und Gegenwart durchleuchten. Dazu gehen sie mit ihren sogenannten Computern in das sogenannte Internet.

Was nun? Ist jedermanns Vergangenheit jetzt eine Gefahr für ihn selbst? Suchen Personaler gezielt nach der alten Ligastatistik, die beweist, dass man in der Saison 1999 doch nur auf 5 Einsätze in der Kreisklasse XY kam. Noch schlimmer? Kann die eigene Webpräsenz, an der man so viel Spaß hat, bald zum einzigen Lebensinhalt werden? Der Bericht mahnt: „Der unkonventionelle Querdenker kommt vielleicht in der Werbeagentur gut an. In der Finanzabteilung einer Versicherungsgesellschaft ist die seriöse, konventionelle Seite der Persönlichkeit meist die bessere Wahl.“ Da lobe ich mir die Investment-Banker, bei denen ist neben den fiesen Arbeitszeiten auch das Feiern eine Konvention? Und wie sehen das die Kunden? Anscheinend gelassen. Dazu findet man ja auch nichts im Internet.

Also doch lieber den Privat-PC abschaffen und zum Spaß haben in den Keller gehen? Nein, man kann auch ganz hinterlistig seine Internetpräsenz nutzen, um die Personaler von sich zu überzeugen. faz.net hat dazu auch eine Expertin befragt und die gibt einem lauter toller Tipps, wie man mit angepassten Inhalten dafür sorgen kann, dass der Traffic auf der eigenen Homepage zum Erliegen kommt. Was ist das für ein Persönlichkeitscoach, der einem zu solchem Stuss rät? Nein, Frau Vanck von CoachingGarden ist ein guter Coach und verrät gedankenpingpong auf Nachfrage, dass es sich bei ihren Aussagen “ausschließlich um Seiten handelt, die mit dem Ziel, sich als Bewerber darzustellen, ins Web gestellt werden.”
Na, dann mal tief durchatmen. Haben wir noch einmal Glück gehabt, dann sind Blogger ja doch nicht demnächst alle arbeitslos. Und nach drei schlaflosen Nächten bleibt allein die Frage, warum bei faz.net das Bereitstellen einer Bewerber-Homepage mit dem Stöbern von Personalern gleichgesetzt wird.

17.12.2007

Gegendarstellung

Es ist schon ganz richtig, was da im Internet über gedankenpingpong behauptet wird. Es ist mehr als nur ein Wort. Mit Sport hat es nichts zu tun, auch wenn man dabei durchaus ins Schwitzen kommen kann.
Was aber definitiv falsch ist, ist das gedankenpingpong nur halb so schön sei, wie Taschenbilliard. Nein, es ist viel besser. Man macht es nicht alleine, es ist auch für Frauen da und jeder kann mitmachen. Vorausgesetzt, er hat den nötigen Hirnschmalz. Deshalb der Aufruf: Macht alle mit, denn gedankenpingpong macht alleine nur wenig Spaß. Und wenn wir zu viel für ein Doppel werden, dan spielen wir einfach Runde!

16.12.2007

Wie ein Spätsommertag

Was denkt man, wenn man nach Baltimore gefragt wird? Nun ja, erst einmal gar nicht so viel. Ist eine Stadt in den USA. Im Bundesstaat Maryland, um genauer zu sein. Klinkt irgendwie langweilig? Ist es aber gar nicht. Zumindest munkelt man, dass die Musikszene dort ganz gut sein soll.
Das hat auch Victoria Legrand gehört und ist da einfach mal hingezogen. Aus Paris. Die Nichte des Filmmusikers Michel Legrand hatte genug von der Schauspielerei. Nein, kein Medium der Kunst wollte sie mehr sein, sie wollte selbst Kunst schaffen. Also raus aus der verruchten Stadt und ab nach Baltimore.

Die Entscheidung, auch wenn man sie vielleicht nicht nachvollziehen kann, war gut für uns alle. Denn in Baltimore traf sie Alex Scally und die beiden sind jetzt beach house. Die Musik ist so individuell, dass selbst der modernste Supercomputer keine ähnlichen Bands in seiner unendlichen Datenbank finden konnte. Wir sagen einfach mal: irgendwo in der Nähe von Velvet Underground anzusiedeln. Also doch einfach nur dream-pop? Bei Weitem nicht.

Wie hört sich beach house an? Erst einmal die Zutaten: Handgeschlagene Beats, eine Gitarre, Orgeln und eine engelhafte Stimme, wie sie Nico nur zu gerne gehabt hätte. Und was kommt raus, wenn die beiden diese Zutaten arrangieren? Musikalische Schönheit, die so unglaublich ist, dass sie hinter einem Schleier verborgen werden muss, weil ihr Anblick tödlich für uns wäre. Ja und jetzt für normale Menschen? Ist da irgendwo Strand versteckt? Definitiv kein Strand. Die Musik ist eher wie ein leicht herbstlicher Wald oder für Großstadtromantiker: Wie ein Spätsommertag an einem Pool über den Dächern eurer Lieblingsmetropole. Einen Gin-Tonic in der Hand, die Geschäftigkeit der Stadt weit weg, aber trotzdem wahrnehmbar.



Weitere Infos bei bellaunion.com und Intro

15.12.2007

Ganz für dich allein

Für den gemeinen Web-Exibitionisten gibt es seit gestern nur ein Thema: Personalisierte Werbung. Wie ein Schlag auf den Solarplexus kam gestern die Nachricht per elektronischer Post: Mit StudiVZ soll jetzt doch Geld verdient werden. Wie? Natürlich durch Werbung. Und diese soll jetzt personalisiert werden. Das Schlimmste ist, es passiert nicht einfach so, ohne das einer was merkt. Nein StudiVZ zwingt seine Mitglieder neue AGB zu unterschreiben.
Sofort wurden zahlreiche Gruppen in der Community für Studenten und solche die es gerne wären gegründet. Von Datenklau, gläsernen Menschen und Machtmissbrauch ist die Rede. Alle, die ansonsten nichts gegen Rabattkarten oder andere CRM-Maßnahmen haben, solange es was umsonst gibt, gehen auf die Barrikaden. Vor allem natürlich die Medien. Also jetzt nicht die von Holtzbrinck, sondern eher die von Axel-Springer. Dem aufmerksamen Beobachter stellt sich natürlich die Frage, wie StudiVZ sein Geld verdienen würden, hätte Springer den Bieterkampf gewonnen. Womöglich mit der Volks-Studentenversicherung.

Doch diese Sperenzchen außerhalb des Spielfeldes interessieren doch niemanden. Viel spannender ist die Frage, wie diese personalisierte Werbung wohl aussehen wird. Bekommen demnächst alle Singles Banner von Partnerbörsen eingeblendet? Sehen Frauen an bestimmten Tagen, was es neues von o.b. gibt? Oder geht das Ganze gar so weit, dass Menschen, die zu oft Nachrichtenverkehr mit fremden Andersgeschlechtlichen haben über die neuesten Ritex-Produkte informiert werden? Ich wäre dafür. Dann könnte man auch Menschen, die gerne würden, es aber nicht schaffen, Hinweise auf hilfreiche Literatur geben.
Wohin die Reise mit der personalisierten Werbung gehen wird, kann man schon in anderen Portalen sehen. Facebook geht wie so oft deutlich weiter, als man es bei StudiVZ für technisch möglich hält. Und auch gedankenpingpong ist dem Studenten-Startup bei personalisierter Werbung um Längen voraus. Und das, ohne euch zu fragen!

14.12.2007

In English please

After the overwhelming success of this blog in Germany (several newspapers reported) it is time to go international. Therefore you will find some blog entries in English now and then on this side, before we start our international blog.

As you all might have noticed there is something quite important going on in Bali. And I am not talking about this here. No, of course it’s the United Nations Climate Change Coference I am talking about. It brings together representatives of 180 nations and from a lot intergovernmental, and nongovernmental organisations. Everyone is trying to get his fair share in saving the world. So what about us? Should it be the technocrats and elites again, who make the most important decisions for our future like every year in Davos? I think we all have been polluting keenly enough to participate.

According to the Frauenhofer ISI we could quite easily. 18 billion kilowatt are consumed by electronic appliances in Germany in standby mode. That’s the amount of 2 nuclear plants. Or if we modify the calculation a bid: That’s the output of 2 big coal-fired power plants. This means we could save around 24 millions tons of CO2 just by switching of all electronic devices when not using them. Who cares? If you are still not convinced to do so consider this: According to the University of Glasgow every household could safe 38 pounds on average when turning off standby lights. No imagine, what you could get for this.

Das Leben der anderen

Eine Fratze hingegen, die wir wohl nicht so schnell los werden, ist das Schweinchengesicht aus Hessen. Und der gute Herr Koch erzählt sehr gerne, selbst wenn man ihn nicht fragt. Manchmal kommt da auch was bei rum, man muss nur zwischen den Zeilen lesen. Selbst Privates lässt das Rumpelstilzchen des Jahres 2002 durch- blicken.

Mitten in der Diskussion um überhöhte Manager Gehälter behauptet der doch tatsächlich, dass Politiker unterbezahlt sind, wenn man Sie mit Sparkassendirektoren vergleicht. Der Fall ist klar: Nachdem schon der Oettinger seine Alte an einen Porsche-Manager verloren hat, bangt Koch jetzt auch um seine Ehe. Sparkassen gibt es in Wiesbaden ja genug. Und wie hört sich das an, wenn einen die Frau verlässt, weil der Sparkassendirektor von neben an mehr verdient. Immerhin will der Koch doch 2009 Kanzler werden.

Lauf Paparazzi

Es gibt Menschen, die kennt man eigentlich gar nicht, dann erscheinen Sie ganz plötzlich im Lichte der Öffentlichkeit und keiner wundert sich, wie das kommt. Irgendwann sind diese Leute dann weg und keiner fragt, wo sie hin sind. In den letzten Wochen ist mir z.B. Prof. Miriam Meckel aufgefallen. Nee, nicht, weil ich jeden morgen 50 Cent für die Bild ausgebe und damit die Umwelt und mein Hirn verunreinige. Sie schreibt aus selbst.


Nachdem ich ihren Aufsatz zum homo connectus gelesen habe (na ja, bestimmt die Hälfte davon), hatte ich eigentlich schon genug. Doch dann fand ich noch einen Beitrag von ihr, der deutlich kürzer und besser war. Im Bildblog beschreibt sie wie es sich anfühlt plötzlich zu einer relativen Person der Zeitgeschichte zu werden. Ganz viel Blitzlicht, wenn man aus dem Restaurant oder Supermarkt kommt. 'Was hat die denn für ein Problem mit Aufmerksamkeit', fragt sich manch einer. Andere würden sich freuen, wenn sie wenigstens einmal am Tag gegrüßt würden. Aber mit Blitzlichtgewitter zu leben stelle ich mir auch irgendwie blöd vor. Gerade am morgen über das Rauchen abgelästert und abends dann selber beim Zichten auf der Straße geknipst werden. Ade Doppelmoral. So will doch keiner Leben.
Frau Meckel, oder besser Frau Prof. Meckel, hat dann aber doch ein Mittel gefunden die lästigen Typen mit dem „Recht am fremden Bild“ los zu werden. Sie nahm sich das Recht einfach selbst. Recht so Frau Meckel.

Larry please help

So jetzt ist es aber so weit. Nachdem ich ja schon seit Monaten damit gedroht habe, kommt jetzt der Blog, der mit der Welt abrechnen wird. Und natürlich starte ich mit einem Knallbonbon der Superlative, wie es hier in Zukunft ja sowieso nur so von Superlativen wimmeln wird.
Da ich als Newcomer im sehr kompetitiven Bloggermarkt erst einmal Marktanteile gewinnen muss, kann es ja nur ein Thema geben: Sex! Ja, Sex und dazu Politik, das sind die Zutaten, aus denen publizistischer Erfolg gemacht wird.In Singapur streng verboten: unnötiger Sex mit Außerirdischen
Vor einigen Tagen bekam ich aus dem Weltennetz eine Nachricht, die den Link zu einem Video der Media Development Authority (MDA) in Singapur enthielt. Da hat sich doch mal ein PR-Fuchs gedacht, 'die Herren, die für die Zensur („We classify media to give you a choice“) in dem kleinen Inselstaat zuständig sind könnten ja was für ihr Image tun', und lies sie Rappen. Vielleicht hätten Sie sich selbst einen gefallen getan, wenn Sie bei sich zugeschlagen hätten.
Nee, statt dessen musste ein böses Videospiel dran glauben.

Und jetzt kommt was ich eingangs versprochen habe: Es geht um Sex. Lesbischen Sex, um genauer zu sein. Ich also, nichts wie ins Netz wollte mir das selbst mal anschauen und es kommt noch schlimmer. Es ist nicht nur Sex zwischen zwei Frauen, eine von ihnen ist auch noch eine Außerirdische. Da bemüht sich die oft gescholtene Videospiel-Industrie endlich mal darum Völker zusammen zu bringen, aber die Exilchinesen wollen damit nichts zu tun haben. Nee, so einfach ist das nicht. Die haben da ganz klare Regeln und es ist keine Form der Rassendiskriminierung: ... games sold in Singapore cannot "feature exploitative or gratuitous sex and violence, or denigrate any race or religion."
Überflüssiger (oder unendgeldlicher)Sex in Videospielen, da fällt mir nur einer ein, der den virtuellen Spaß nach Singapur bringen kann.