25.08.2008

Wegen Wetter geschlossen

Hallo zusammen,
ich habe voller Erschrecken festgestellt, dass der Sommer sich dem Ende nähert, deswegen werde ich jetzt die letzten Sommertage genießen und erst ab September wieder diese digitalen Seiten mit geistreichem und weniger geistreichem füllen...

10.08.2008

Nichts als die Wahrheit

Ja es steht nicht gut um unsere Welt. Überall prüde Kleinbürger und bekloppte Proletarier. Alles Kulturbanausen. Und sie haben jetzt auch in Italien zugeschlagen.
Weil das Gemälde im Presseraum des italienischen Premiers eine halbnackte Frau zeigt deren Brust ständig im Bild war, wenn Bilder gemacht wurden wurde die junge Dame jetzt angezogen. Giambattista Tiepolos Allegorie mit dem Titel 'Die Wahrheit wird enthüllt von der Zeit' ist jetzt etwas züchtiger geworden.
Eigentlich eine richtige Entscheidung. Der Titel ist ohnehin völliger Schwachsinn. Ist es nicht vielmehr so, dass die Wahrheit von der Zeit verschleiert wird. Je weiter das Ereignis weg ist, desto mehr kommt selektive Erinnerung zum Tragen. Und wenn keiner mehr lebt, entscheidet die Meinungshochheit über die Wahrheit. Da werden Deutsche dann zu Kriegsopfern, die DDR zu einem ganz netten aber leider fehlgeschlagenen Versuch des Sozialismus, der Kosovo-Krieg zu einer Notwendigkeit, und so weiter. Von daher kann ich die Handlung nur begrüßen. Alle Kritiker sehen eben nicht die Meta-Ebene. Zieht der Frau was an, schmückt sie aus und kaschiert die unschönen Falten und Flecken.

09.08.2008

Wie du, nur anders

Stell dir vor, du müsstest einen Verbrecher beschreiben, was würdest du tun. Am besten man vergleicht dann mit anderen. 'Ja, der sah so aus, wie Dieter Bohlen, nur mit Halbglatze und Plauze', oder 'wie der ander aus dem Fernsehen'. Was'n Scheiß?
Nee, so tribivial ist das nicht. Denn diese Methode kann man auch gezielt anwenden. Weil es in Neuseeland verboten ist, Phantombilder minderjähriger zu veröffentlichen, hat die Polizei in der Gemeinde Christchurch Ein Bild von Robbie Coltrane benutzt. Der Verbrecher sieht nicht so aus, wie der Harry-Potter-Darsteller, sondern wie eine 16jährige Version von ihm. Nur mal nebenbei, Coltrane spielt Rubeus Hagrid (der Dicke mit dem riesen Bart). Da stelle ich mir schon die Frage, wer bei dem Versuch einen 16Jährigen zu Beschreiben daraus kommt er sehe aus wie die junge Version eines Riesenbartmanns, der ist eindeutig zu oft auf den Kopf gefallen. Wie sieht das denn bitte aus? Mit Flaum(bart) und Dreadlocks? Ich weiß es nicht, aber vielleicht hat mich auch nur der Umzug müde gemacht.

Anmerkung
Leider habe ich es nicht geschafft den Mann mir Grafikbearbeitungssoftware jünger zu machen. Vielleicht habt ihr mehr Erfolg.

07.08.2008

Willkommen Zuhause

Langsam aber sicher werde ich assimiliert. Und damit das das möglichst schnell passiert, kümmern sich die anderen besonders ausgiebig um mich. Letzes Wochenende, gab es sogar ein riesiges Straßenfest, um meinen Einzug zu feiern.
Es war sogar richtig lustig. Einige Stände mit DJs und Electro-Sound, viele normale Leute und jede Menge Pils. So viele Leute waren da, ich hätte nicht gedacht, dass hier so viele wohnen. Auf jeden Fall war es eine mords Party und alle waren glücklich. Wie in der Schanze, nur dass am Ende keine Autos brannten. 'Wie? Jetzt disst der Hamburg', fragt ihr euch. Ja so ein kleiner Seitenhieb wird ja wohl noch erlaubt sein. Ist ja nicht böse gemeint. Und im Grunde sehne ich mich nach der Hansestadt. Deswegen habe ich mir auch einen Stadtteil gesucht, der möglichst nah an Hamburg heran kommt. Jetzt muss ich nur noch einen kleinen Ausflug in die Sophienstraße 8 machen, dann ist alles gut.
So, jetzt aber Schluss und warum der Stadtteil jetzt so ist, wie er ist, erzähl ich euch beim nächsten Mal.

04.08.2008

Von Bullen und Bären

Als Stadtmensch sieht man ja nicht gerade oft Tiere. Ok, eigentlich täglich, aber von Vielfalt kann keine Rede sein. Täglich ein paar olle Tauben, mal ab und zu ein Karnickel im Park und ständig Hunde und Katzen.
Hier in dieser Stadt ist das etwas anders. Wenn man am Sonntagnachmittag durch die Innenstadt streift fühlt man sich nicht nur wegen der gähnenden Leere an 'I am Legend' erinnert. Auch die Tiere können sich sehen lassen. Es ist zwar keine Herde Hirsche, aber dafür ein Schaukampf sonder gleichen.
Bulle und Bär sollen ja angeblich aus amerikanischen Schaukämpfen stammen. Bär an Pfahl gebunden und ab ging's in den Kampf gegen den Bullen. Da sich aber mittlerweile selbst die erfolgreichsten Videoblogger von Wikipedia als Informationsquelle abwenden, wage ich diese Story zu bezweifeln - ganz herdentriebsmäßig.
Bleibt allein noch die Frage, ob man aus diesem Schauspiel etwas für seine Investmentstrategie mitnehmen kann. Der Bulle, hier mächtig über dem Bären, der sich klein macht. Ob das schon für den Aufschwung am Markt reich? Vielleicht ist das klein Machen genau die richtige Strategie um den Bullen nach unten zu ziehen.
Eine andere Methode wäre sich die Tiere etwas genauer anzuschauen. Wie steht es um ihre Physis? Wer sieht stärler aus? Wer agressiver? Der Bär wirkt momentan nicht gerade motiviert, doch wie steht es um den Bullen? So einer kann schon agressiv werden, vor allem wenn er länger nicht gezeugt hat. Also - wie meine Begleiterin empfahl - sollte man auf einen Anstieg der Kurse setzen, je größer die Klöten sind. Entscheidet selbst. Ich persönlich rate euch in Flüssiges zu investieren. Flüssiges Gold. Denn wie schon ein sehr weiser Freund von mir ganz richtig sagte: "Nichts ist schlimmer, als wenn das Bier alle ist."

01.08.2008

Ich, Du, Wir

Heute wurden einem Mann in München Arme transplantiert. Ja, Arme, nicht ein Arm, sondern beide. Er hatte sie bei einem Unfall verloren. Die Familie des Spenders hat ausdrücklich zugesagt und jetzt wird der Mann wohl mit neuen Armen durch das Leben gehen können.
Wie Patrick Wellingford in John Irvings 'Die vierte Hand'. Nur das Wellingford eine Hand verloren hatte und diese dann transplantiert wurde. Die Hand kam von einem Mann, dessen Frau ihn dazu brachte der Transplantation zuzustimmen und kurz bevor er starb träumte er von Wellingford und seiner Frau, wie sie mit einander schliefen. Es kam dann wie er es geträumt hatte und weil sie ein Kind wollte - mit ihrem Mann - hat sie dann eines mit dem Empfänger und der tote Ehemann guckt in die Röhre. Na ja, war ja Sex mit ihm, kann man sagen, immerhin wurde der Körper des anderen an seine Hand genäht.
Die Frage nach den psychischen Folgen für den Armempfänger hat sich das ZDF auch gestellt. Immerhin hat der Kerl jetzt ja zwei fremde Arme an seinem Körper. Ohne Arme ist doof, aber sich mit fremden Fingern am Sack kratzen? Auch komisch, oder?
Diese Frage können wir uns aber vielleicht bald alle stellen. Denn wenn die Methode Praxis wird, dann könnte jedem von uns potentiell geholfen werden. Und wer Organspender ist, der muss sich auch Fragen, ob's ein bisschen mehr sein darf, was er post mortem "unters Volk" bringt. Vielleicht kann dann ja auch jemand mit einer fremden Hand einen fremden Sack kratzen.