28.02.2008

Musifiziert

Ich wurde heute musifiziert. Eigentlich wurde ich videofiziert. Ich dachte ja schon MTV sei zu nichts zu gebrauchen. Aber in letzter Zeit habe ich da einige interessante Sendungen gesehen, in deren Mittelpunkt tatsächlich Musikvideos standen. Heute lief da auch so eine Sendung, und es waren tatsächlich 4 gute Videos in Folge von Bands,die ich alle nicht kannte. Vielleicht liegt diese Änderung auch daran, dass es mehr gute Musik gibt, als noch vor einigen Jahren. Die Dominanz von Hip Hop scheint abgeklungen zu sein und dank MySpace und co werden ja auch mehr neue Künstler bekannt.
Eines der Vidoes war "I Feel It All" von Feist. Die Gute hat es einfach drauf. Mal abgesehen, dass die Musik sehr interessant ist. Das Video ist ein Kunstwerk für sich. Man beachte die Choreographie, die sie dorf aufführt. Und: Es wurde durchgehend von einer Kamera gefilmt. Kein einziger Schnitt in 3:43 Minuten. So viel wie sie in dieser Zeit läuft und singt tun andere vielleicht in einem ganzen Konzert.





Trockene Themen für feuchte Träume

Ich gebe zu, in letzter Zeit wirkt gedankenpingpong ein wenig, als sei der Pingponger ein spätpubertierender Stöpsel. Aber es ist auch wirklich schwer, den Eindruck nicht zu vermitteln.
Die Übersexualisierung der Gesellschaft ist einfach überall zu finden. Charlotte Roche will es animalischer. Ab heute räkeln sich wieder "Heidis Mädels" bei ProSieben vor der Kamera und selbst wenn man das ganze bewusst meidet (weil es einen nicht interessiert), so wird man von Tittenbildern verfolgt. Selbst wenn man einfach nur Börsennachrichten lesen will, ist man vor ihnen nicht mehr sicher. Und nein, ich meine nicht die "Börsennachrichten" bei bild.de. Es war ausgerechnet der Online-Ableger der "intellektuellen" Schwesterzeitung Welt, der es geschafft hat das Thema Geldverbrennen an der Börse mit einer Fotostrecke mit Pornostars zu verbinden. Wenn man sich den Text durchliest, bekommt man sogar den Eindruck die Fotostrecke mit den heißen Mädels war irgendwie zuerst da. Wie wird das wohl in der Redaktionskonferenz zugegangen sein? "Wir haben gerade diese Pressemeldung bekommen, bei der Beate Uhse mit der IKB auf einer Liste auftaucht. Das ist die Gelegenheit um halbnackte Frauen endlich auch im Finanzteil unterzubringen. Welche von euch Praktis will das übernehmen?"
Diese Fotostrecken sind anscheinen ein ähnliches Mittel wie oben-ohne-Szenen in Hollywood-Filem. Ich habe neulich einer Freundin erzählt, es gäbe bestimmt 100 Gründe, warum Frauen in Filmen plötzlich oben ohne stehen (jetzt abgesehen von dem (Haupt-)Grund, dass die Handlung scheiße ist). Ein Szene mit Börsenkontext fällt mir aber nicht ein. Respekt Welt.de das war wahrscheinlich der Mount Everest der Fotostrecken.



27.02.2008

Zur Interpretation freigegeben

Was hat sich denn da die Werbeagentur EuroRSCG gedacht? Vielleicht habt ihr eine Idee. Der Spot ist im Übrigen für den britischen Markt.

Auch mal reflektieren

So, an dem großen Thema arbeite ich gerade. Mal ab und zu muss man aber auch inne halten und sich selbst reflektieren. Dazu empfehle ich als musikalische Untermauerung NOFX mit You're wrong.


26.02.2008

Die schon wieder

Ein Name, den man in letzter Zeit eindeutig zu oft liest ist Charlotte Roche. Warum? Weil sie einfach Scheiße labert, sich selbst widerspricht und ihre Werbetour für ihr neues Buch einfach nur peinlich ist. Warum? Ok, immer der Reihe nach. Interviews mit Charlotte Roche gab es bereits bei spiegel.de, jetzt.de, im umag, der FAZ und Neon. Es geht natürlich immer um das neue Buch der Medienfrau. Der Aufhänger ist immer der gleiche: Roche hat ein Skandalbuch geschrieben. Nein, natürlich war das keine Absicht, es ist etwas was sie unbedingt mal loswerden wollte. Es geht um den Umgang mit dem eigenen Körper: Hygiene, Geruch und Masturbation. Eigentlich sollte es zuerst ein Sachbuch werden, wurde aber ein Roman. Nein, nicht jeder soll es lesen, z.B. nicht ihre Familie oder ihre Kosmetikerin. Aha, eine Frau, die sich über zu viel Hygiene beschwert, erwähnt mal nebenbei, dass sie eine Kosmetikerin hat. Was die da wohl so treibt?

Zurück zu den Interviews. Darin geht es zu einem großen Teil immer um Hygiene. Frauen seien da ja total übersensibilisiert durch die Gesellschaft, ihre Mütter und Männer. "Es gibt Körperteile, die müssen riechen und Schleim haben und der Kampf dagegen ist falsch." So, so.
Roche findet Rasieren scheiße und "möchte das Geschlechtsteil des Mannes durch seine Hose hindurch riechen". Irgendwie eklig.
Nun verliert Frau Roche leider auch den Überblick über das was sie sagt, und dann kann es schon ma passieren, dass sie bei Neon sagt: "Pornografie ist per se nichts Schlechtes. Wie wäre es denn, wenn man Pornografie als etwas betrachtet, bei dem Männer auch was lernen können? Wie man Frauen befriedigt zum Beispiel. Oder wo Paare gemeinsam was Gutes draus ziehen können? Pornos sind dazu da, Leute aufzugeilen. Was ist daran schlimm?" und wenige Tage später gegenüber dem Spiegel meint Pornofilme seinen "ein erigierter Penis und eine weit geöffnete Scham, die beim Vollzug des Geschlechtsaktes gezeigt werden, wobei der Mann derbe abgeht und die Frau die Unterlegene spielt."
Warum die Aufregung? Eigentlich fand ich Frau Roche bisher ganz sympathisch. Immerhin hat sie es geschafft sich das Image der unverkäuflichen zu erarbeiten. Ob sie es jetzt ablegt? Mal sehen, wem sie noch so ein Interview gibt.
Ist das Thema was sie behandelt tatsächlich relevant oder eher banal? Vielleicht hat sie Recht, wenn sie die Unterschiede zwischen Männern und Frauen bei der Körperhygiene anprangert. Aber muss der Kompromiss dann gleich bei "mehr Schmutz für alle" liegen? An dieser Stelle muss ich einmal die Lanze brechen, für Männer, die sich rasieren. Schamhaare sind kein unverzichtbarer Bestandteil der Männlichkeit, auch wenn einige in meinem Umfeld das anders sehen.

25.02.2008

Wo war da der Betriebsrat?

Wenn, wie von gedangenpingpong berichtet, Joseph Ackermann der Superstar der deutschen Bankenwelt ist, so ist Jürgen Schrempp definitiv einer der Volldeppen (davon gibt es mehrere) der globalen Automobilindustrie. Zumindest aus Sicht von Daimler. Er selbst verdient an dem Desaster, das er verursacht hat ja ganz gut. Und laut einer Meldung auf ftd.de hat der Konzern die Frau des ehemaligen Konzernlenkers auch gut beschenkt. Diese war zunächst nur seine Sekräterin und blieb es auch, nach der Hochzeit im Jahr 2000 bis zum Jahr 2005. Als Schrempp ging, blieb sie trotzdem und leitete sein Büro weiter. Muss ganz schön langweilig gewesen sein, so ohne Chef. Allerdings kann es ja sein, dass der Ehemann mal vorbei kam und da sonst keiner da war, wer weiß, was die das so getrieben haben. Für 200 000 Euro würde ich auch ein leeres Büro hüten. Welche Vorstandssekräterin mit Chef verdient schon so viel? Wer überhaupt verdient schon so viel?

Bei dieser Geschichte musste ich an eine mir sehr gut vertraute Person denken. Diese hatte ein Assessment Center bei Daimler erfolgreich durchlaufen und ein Angebot als Trainee bekommen. Der Job war minder interessant für ihn und auch das Einstiegsgehalt war (zwar nicht schlecht, aber doch) unter den Erwartungen. Natürlich fragte er, ob es verhandelbar sei, doch die nette Frau von der Personalabteilung sagte, das sein nicht möglich. Das werde für alle Trainees gleich festgelegt und da sei auch der Betriebsrat beteiligt, der dem Vertrag zustimmen müsse. Man achte sehr darauf, dass es gerecht zugeht. Sofort startete in seinem Kopf das gedankenpingpong zum Unterschied zwischen gerecht und gleich. Und bei dem geringen Anteil, der flexibel war, war es bestimmt auch nicht gerade leistungsbezogen, dachte der umworbene Aspirant und entschied sich gegen das Angebot. Wenn man die Geschichte von Frau Schrempp betrachtet, hat er sich wohl geirrt. Gleich sind sie bei Daimler nicht alle. Aber gerecht und leistungsorientiert geht es da wohl auch nicht immer zu.

24.02.2008

Kopenhagener

Da Herr Naumanns Versprecher ab heute nicht mehr relevant sind (egal wie die Wahlen ausgehen), ist der kleine Film von meiner Seite gelöscht worden. Statt dessen mache ich lieber Werbung für ein paar Kopenhagener. Nicht zum essen, aber trotzdem zum genießen. Elferklang heißt die Band.
Die Musik der 5 Dänen erinnert ein wenig an Sigur Ros, auch wenn das in diesem Lied nicht so sehr zu erkennen ist. Vor allem das neue Album ist aber deutlich experimenteller. Warum dann dieser Song? Ganz einfach: Das Video, dass die Reise eines Menschenvogelwesens durch eine surreale Welt zeigt, passt einfach zu gedankenpingpong.

23.02.2008

Der Griff ins Klo

Was folgen wird, ist der Bericht eines enttäuschten Lesers, wer also kein Bock auf ein Pamphlet hat, der sollte nicht weiter lesen.
Es geht um eines meiner (ehemals) Lieblingsmagazine Brandeins. Zugegeben, in den vergangenen 1,5 Jahren habe ich es unregelmäßig gelesen und auch das Abo abbestellt. Doch ich las es immer gerne und als ich den Titel der letzten Ausgabe "Marketing ist tot" sah, dachte ich, dass es interessant wäre. Angestachelt von einer guten Kritik im fontblog kaufte ich mir das Magazin für einen Flug, der zum Horrortrip wurde. Dies lag nicht nur an der aufkommenden Grippe, sondern viel mehr an dem durch Brandeins ausgelöstem Ärger.

Es ist schon erstaunlich, wie die Redaktion eines Wirtschaftmagazins durch ein gesamtes mono-thematisches Heft, dass sich mit Marketing beschäftigen soll dieses mit Kommunikation verwechselt. Ein Beispiel? Ein Artikel über Bierhersteller, die nicht in den Massenmedien werben. Seitenlang werden die Erfolgsfaktoren beschrieben, Produkt, Verpackung, Distribution, Preissetzung, lokales Sponsoring, Qualität. Kurz vor Ende des Artikels kommt dann ein Satz, bei dem ich beinahe ausgerastet wäre. Leider habe ich das Magazin nicht mehr (im Flieger vergessen), aber die Aussage war "erfolgreich ohne Marketing". Nein liebe Redakteure, erfolgreich mit konsequentem Marketing ohne den Einsatz von Massenkommunikationsmitteln.
Kleiner Fehler? Nein, großer Fehler und zwar einer von vielen. Auch bei einem Artikel über EON wird Marketing und Kommunikation ständig verwechselt, anstatt das Marketing in der Analyse in seine Bestandteile zu zerlegen. Ein anderer Artikel handelt von der Agentur Anomaly. Ich gebe zu, eine coole Idee, was die Jungs da machen, aber sicherlich kein Ersatz für herkömmliche Werbung. Warum? Nun ja, wenn deren Ideen darauf aufbauen, dass Reize anders gesetzt, bzw. platziert werden, als bisher, dann funktioniert das System nicht mehr, wenn es alle machen. Auf diese Idee ist der Autor leider nicht gekommen. Auf die Kritik der anderen Artikel zu deren Lektüre ich mich überwinden konnte, verzichte ich.
Leider musste ich erneut feststellen, was das Problem von Brandeins ist: Sie sind in der Lage Firmen und Ideen interessant darzustellen, Objektivität und Fachwissen um Themen zu hinterfragen und komplexe und manchmal auch weniger komplexe Sachverhalte richtig darzustellen, fehlen oft. Das allerdings die Kenntnis solch grundlegender Dinge wie der 4P des Marketing nicht einmal beachtet werden, ist sehr dilettantisch.

21.02.2008

Sexy for Jesus

Before traveling towards the south in a few hours, I just wanted to tell you about potentially the best marketing idea of the millenium. It's so great it could be even spun by the Titanic editors. But it's not they who created it. This refreshing way of marketing cosmetics stems from Singapore. The brilliant Singaporean marketeers combined body care and religion and named their product range Lookin' Good for Jesus.
My favourite product is the hand and body cream, "Get Tight with Christ". That's really awesome, or as the Germans say "geil"! The times of good old chastity are over, also according to the leading shepherd in Germany (not the leading German shepherd, that one is in Rome) Robert Zillitsch, who is also thinking of getting rid of celibacy. And if you have been following christian news as closely as I've been you might know, that the Brasilian clergy also asked the pope to abandon that rule. Why am I not surprised it's the clerks from the copa cabana, who are asking for that? Yeah well, if gedankenpingpong were in Brasil, well then...

On the news

Lasst mich in Ruhe!

Von Bernd König-Weissenberger

Liebe Reeperbahn Prostituierte,

oder hört ihr lieber Kiez-Nutten? Es liegt mir schon lange auf dem Herzen mal einen offenen Brief an euch zu richten, den ihr wahrscheinlich nie lesen werdet. Doch vielleicht bewegt ein spannendes Gedankenpingpong die Welt ja so sehr, dass dieser Schmetterlingsflügelschlag eine kärcherartige Durchschlagskraft besitzt.

Also, was spricht eigentlich dagegen, dass man auf einen Dienstag, abends mit einem Freund, männlich, leicht besoffene Erscheinung, angeregt in einem Gespräch über sagen wir mal Filme von Mario Bava über die Reeperbahn schlendert, OHNE sich einen billigen Fick bei euch abzuholen? Sogar nur auf dem Weg zu Freunden ist, ja Menschen die auf St. Pauli wohnen? Statt dessen stellt ihr jeden männlich aussehenden Menschen (wahrscheinlich sogar Grace Jones) in eurer blinden "Profickgier" (ja hätte man nicht schreiben sollen; nach Abwägung, so blödes Wortspiel dass es rein musste) unter Generalverdacht ein Freier zu sein, so dass ihr wirklich jeden mit euerer penetranten Anbiederung auf Verkehr hin ansprecht. Diese Taktik mag ja das "Geheimnis eures Erfolges" sein, aber meint ihr nicht dass ihr denen gehörig auf den Wecker geht, die eben nicht zum Bumsen gehen? Und ist es nicht so, dass diejenigen, die sich gern auf Geschäftsreise von ihrer Dirndl-Mutti bei einem Exoten-Bums entspannen wollen von alleine zu euch kommen? So schüchtern kann man ja gar nicht sein.

Früher, in alten Filmen, gab es sogar noch die Romantik der schüchternen Absinth-Nutte, die mit einer Rose wedelnd ihren vierlagigen Rock lupfte, um Melonen-Träger ganz verrückt zu machen. Die haben mit Reizen gespielt, ihre Weiblichkeit betont, versteckt – gezielt eingesetzt. Qualität, Abenteuer, Entgrenzung stand im Vordergrund. Sex mit Niveau im gewissen Etablissements? Heute wird man auf der Straße gefragt ob man einer wildfremden Frau (Orginalzitat) "mal ins Gesicht spritzen möchte". Ja hallo? Wo leben wir? Geht es noch billiger?

Vielleicht bin ich ja etwas konservativ bei diesem Thema, aber eigentlich dachte ich, dass es Thema der professionell konservativen, zum Beispiel den regierenden Christdemokraten sein müsste, gegen so etwa zu sein. Gerade der regierende Bürgermeister müsste als Homosexueller von dieser Heteroübermacht auf dem Kiez angewidert Konsequenzen ziehen. Und sowohl die christlichen Werte, als auch die Schwulenehre retten, indem er gegen diese öffentliche zur Schau Stellung von Frauen vorgeht. Wie passt das zusammen? Oder belebt das den Wirtschaftsstandort Hamburg? Da bin ich dann wirklich mal der "Motherfucker des no commerce": Kein Fleischhandel auf Hamburgs Straßen! Damit meine ich nicht, man sollte Prostitution verbieten, von mir aus könnten die das Gewerbe nach dem Prinzip Eros-Center und Herbertstraße weiter führen. Oder ein Fickpalast mit 500 Frauen und Ladyboys in Harburg? Der Süden Hamburgs soll ja attraktiver werden. Da könnte man auch mit einem LKW direkt vorfahren. Mir ist es auf jeden Fall zuwider an der Davidstraße bis in den Burger King-Laden verfolgt zu werden oder von 8 Frauen in Schneeanzügen am Hans-Albers-Platz reihenweise angesprochen und belästigt zu werden. Ist man freundlich und argumentiert, versuchen die ihren "Billo-Charme" in Geld zu wandeln, wird man lauter, werden die aggressiv, im schlimmsten Fall kommt der Hooker.

Da wundere ich mich dann wirklich, dass dieses Problem immer schlimmer wird. Es hat nichts mit dem verruchten Charme der Reeperbahn zu tun, sondern ist einfach nur ein Armutszeugnis für die Stadt. Ich finde auch dass es die visuelle Ästhetik stärker beleidigt als die Tehrerani- Gebäude oder das geplante und verworfene Jeff Coons-Kunstwerk des Senats. Wenn ich wählen dürfte zwischen den vielen Nutten oder der Nutte schlechthin nämlich AC/DC-Rosie, man dürfte sie in ihrer ganzen aufgeblasenen Größe von mir aus auf den Spielbudenplatz stellen oder an Baukräne hängen.

20.02.2008

Der Standard aller Standards

Habt ihr euch einmal gefragt, wieso ihr euch auf die Waage stellen könnt um zu erfahren wie viel ihr wiegt. Klar, die Waage ist geeicht, aber was bedeutet das? Woher wissen wir, dass ein Kilogramm genau ein Kilogramm ist? Natürlich wissen wir alle aus dem Physik-Unterricht, dass ein Kilogramm das Gewicht einen Kubikdezimeters Wasser bei maximaler Dichte, also bei 3,98 Grad Celsius ist. Werden so Waagen geeicht? Wohl kaum. Dafür gibt es das Urkilogramm.

copyright: wikipediaVon diesem Urkilogramm in Frankreich beim Bureau International des Poids et Mesures (BIPM) in Sèvres gibt es 100 Kopien. Diese Gewichte müssen natürlich gereinigt werden, denn aufgrund von Reaktion mit der Luft nehmen sie an Gewicht zu. So 40 µg in 100 Jahren. Und das obwohl die Urgewichte unter zwei Käseglocken geschützt gelagert werden. Also gibt es ein Reinigungsverfahren, das die Franzosen durchführen. Besser ein Franzose. Quatsch, es ist nicht einmal ein Franzose, Richard Davis arbeitet nur beim BIPM. Er ist der Einzige, der das Verfahren beherrscht.
Aber jetzt will das National Physical Laboratory (NPL), in Großbritannien ein neues Verfahren ausprobieren, dass ohne manuelle Reinigung auskommt. Auf dass das Urgewicht noch uriger wird und heller leuchtet den je!

Wahlwerbung

Eigentlich wollte ich mich raushalten, aber ich konnte nicht wiederstehen und habe das kleine Werbevideo für Alfred E. Neumann, dass man mir per Email geschickt hat in meine Seite eingebaut. Viel Spaß damit.

19.02.2008

Spiel was dir gefällt

Stellt euch vor, ihr dürftet mal euch selbst spielen und würdet dafür bezahlt. Oder besser, ihr dürftet euren Boss spielen und würdet dafür bezahlt, oder einen Kollegen. Filmschauspieler können so ziemlich jeden spielen. Ist ja ihr Job. Comic-Helden, Übermenschen, Präsidenten, Generäle, Mütter, Väter, schangere Männer, Journalisten, Schriftsteller und manchmal auch, wie John Malkovich, sich selbst. Und weil es am schönsten ist Kritiker über die eigene Zunft zu sein, spielen Schauspieler gerne Hollywood-Promis, Studio-Besitzer oder Produzenten.
Besonders toll ist das, wenn es nicht vor der Kamera, sondern auf der Bühne passiert. Denn was dem Musiker die Konzerthalle ist, ist dem Schauspieler das Theater. Die Echtzeit-Aufführung ist und bleibt die Königsdisziplin. Deswegen kann man mit etwas Glück auch gute Schauspieler und Hollywood-Größen hautnah erleben. Hier in Deutschland ist das wegen der Sprachbarriere etwas schwierig.
Aber wer sonst nichts zu tun hat, sollte mal nach London ins Old Vic. Da laufen gerade Jeff Goldblum und Kevin Spacey in Speed the Plow (Die Gunst der Stunde) von David Mamet über die Bühne. Sie gastieren mit dem Stück im Mai übrigens auch bei den Ruhrfestspielen. Ihr könnt es also auch dort sehen und braucht nicht einmal fliegen. Praktischer Weise bietet die Website der Ruhrfestspiele auch eine Beschreibung:

Bobby Gould (Jeff Goldblum) hat es geschafft. Endlich. Nach jahrelangem Intrigieren ist er aufgestiegen zum Produktionschef eines großen Hollywood-Filmstudios. Nur eines fehlt ihm noch zu seinem Glück: ein Blockbuster. Den bietet ihm Charlie (Kevin Spacey) an, sein alter Kumpel und Schauspielagent. Dem Erfolg stünde nichts im Weg, würde nicht Karen (Laura Michelle Kelly), seine attraktive Aushilfssekretärin, ihm über sein Schlafzimmer ein ambitioniertes Drehbuch anbieten, mit dem er in die Geschichteder Filmkunst eingehen könnte. Der Konflikt ist vorprogrammiert: Kunst oder Geld? Das ist die Frage.

Leider wird diese Beschreibung dem Bühnenstück nicht gerecht. Die angeblichen Intrigen hat sich er Beschreibungs-Autor selbst ausgedacht. Der Blockbuster ist ein Film der mit Schwarzen in einem Gefängnis zu tun hat. Irgend so ein Klischee-Dreck, für den aber ein großer Schauspieler zugesagt hat. Das Buch, dass Bobby Karen persönlich zum Lesen gegeben hat, ist auch nichts Überragendes. Es geht natürlich um Liebe und das Ende der Welt durch Strahlung. Selbst dem Theaterbesucher wird klar, dass den Mist kein Menschen sehen will. Die Geschichte hat also wenig mit schwarz-weiß-denken und erhobenem Zeigefinger zu tun. Und ist nur eine kleine Kritik an Hollywood. Vielmehr eine Kritik am Leben. Dafür ist sie umso lustiger.
Die beiden Protagonisten werden durch Goldblum und Spacey bestens dargestellt. Der eine groß, schlank, erfolgreich (beruflich und bei Frauen), der andere klein, untersetzt und wenig Haare, läuft dem Erfolg hinterher. Beide reden fast ohne Pause und ständig durcheinander. Sind von sich selbst überzeugt, wenn auch Charlie den Erfolg dringend braucht. Die Dialoge sind in der Tat komisch. Wer also jetzt oder im Mai nichts vor hat: London oder Recklinghausen. Beides sind sehr interessante Städte.

(Aus)flug

Ja, Ausflüge sind eine feine Sache. Auch mein Ausflug nach London war voller Erlebnisse, die mich in den kommenden Tagen zu interessanten Beiträgen inspirieren werden. Eigentlich wollte ich heute (bzw. gestern, also vor Mitternacht) damit anfangen. Leider hat es nicht geklappt, und so kann ich die Berichterstattung mit all dem negativen, das mir widerfahren ist beginnen. Das war allerdings nur die Reise. Nein, ich bin nicht nur auf dem Hinflug krank geworden, auch der Rückflug war eine Tortur!
Eigentlich begann alles ganz normal: Das dämliche Boarden in einen Lowcost-Flieger, also ohne zugewiesene Plätze, ist immer ein besonderer Spaß. Alle wollen zuerst rein, als ob die ersten 10 Passagiere etwas umsonst bekämen. Dann versucht es immer wieder jemand mit normalen Ticket trotzdem mit den Priority-Boarding Passagieren an Bord zu gehen. Und natürlich mindestens 15 Minuten Verspätung beim Start.
Heute kam aber noch etwas anderes hinzu. Nach ca. 30 Minuten in der Luft verkündete der Kapitän, dass wir umkehren. Technischer Defekt, da wolle er kein Risiko eingehen. Also Gurte festmachen und auf die Landung vorbereiten, denn er hatte schon gewendet. Am Flughafen angekommen erklärte er uns dann, er hätte beim Start mit dem Heck den Boden beschrammt und wir hätten deswegen einen technischen Defekt. Könne aber gleich wieder losgehen. Wie bitte? Er hat beim Start mit dem Heck den Boden geschrammt? Oder vielleicht das Dach eines Gebäudes? Ist das jetzt ungefähr so als würde man beim Ausparken irgendwo gegen fahren?
2 Stunden, und einen Flugzeigwechsel später ging es dann tatsächlich wieder Richtung Hamburg. Also nicht böse sein mit dem gedankenpingpong, morgen geht es gewohnt weiter im Programm, mit Medien, Theater und den besten Tipps zur Selbstanzeige.

15.02.2008

Der Spass des "Normalseins"

von Peter Panski

Wie viele von einer starken Erkältung geplagt, wollte ich mir vergangenen Mittwoch trotzdem nicht entgehen lassen, wie Altona 93 auf der Adolf Jäger Kampfbahn den FC. St. Pauli wegfegt. Aufgrund des Schnupfen habe ich mich dann mit Jägermeister, Bier und Grippostad selbst behandelt. Und es hat wirklich gewirkt, die Kälte (Gefühlte 3 Grad) konnte mir nichts anhaben, ich hatte ja auch noch einen großen Alpaka-Schal geliehen bekommen. Und so rauschte an mir ein mehr oder weniger spannendes Ereignis vorbei, bei dem sich zumindest mit jedem Schluck Bier meine Stimmung hebte. Dann leider die Niederlage in den letzten 5 Minuten durch zwei Tore von St.Pauli. Jetzt hätte ich Lust gehabt mich sinnlos zu prügeln. Aber da ich mich ja zu benehmen weiß und im Prügeln nicht so gut bin, habe ich das lieber anderen überlassen.

Nämlich Rambo! Ja. Eingeheizt vom Fußball lag nichts näher als dann die 23:00 Uhr Preview Vorstellung anzusehen. Es war zwar noch nicht so spät, aber lieber mal Karten sichern statt nicht teilzunehmen. Und in der Zwischenzeit gab es was zu tun. Rambo kannte ich nur noch aus einer RTL Wiederholung aus den späten neunzigern. Lange her und ich gebe zu, nicht wirklich mein Filmgeschmack. Aber als ich hörte, dass Stallone sein Rentnergesicht schon wieder einem seiner Achtziger-Helden leiht war für mich klar: Ich will es sehen mit allem drum und dran. 1,5 Liter Cola, Popcorn, Nachos, Eiscreme, Bier, geklatsche bei
Rambo-Schüssen, Popcorn werfen, und dem Publikum das gern Tom Taylor-Jeans trägt und immer das aktuelle Laufschuh-Modell von Nike an den Füßen hat (gern auch Rasierhaarschnitt, blondiert und dezente Goldkette). Unsere "Normalen" halt. Und so sollte es geschehen. Da wir aber noch knapp 2 Stunden Zeit hatten (es waren noch zwei Freunde dabei), fiel unsere Wahl auf Bowling (Ja, in diesem Entertainment-Palast gab es alles was das Herz begehrt).

Ich war noch nie Bowlen. Jetzt weiß ich aber welchen Schuhen meine Bewerbungsgespräch-Latschen von vor 5 Jahren nachempfunden waren… Auch hier gab es auf Knopfdruck Bier und so richtig schön amerikanische Lebensart. Jetzt weiß ich auch warum Menschen wie Fred Feuerstein, der Dude, Doug Heffernan und Lenny und Karl so gut im Bowlen sind. Weil es selbst für Sportnullen wie mir, mit 6 Bier intus möglich ist einen Strike zu werfen. Ich bin immerhin nur einmal von zweien letzter geworden. Und ich muss sagen ich hatte wirklich Spass. Ich habe zwar meist Spaß wenn ich trinke, aber mit den richtigen Leuten kann das vielleicht auch ohne Spaß machen?

Jetzt folgt der Teil an den ich mich nicht mehr vollständig erinnern kann, sich aber wahrscheinlich das ganze restliche Kino noch erinnert. Kann es sein dass der neue Rambo nur 40 Minuten dauert? Das war alles so schnell vorbei. Meine Gewaltgelüste wurden von John Rambo reichlich bedient. Viel Explosionen, Geballer, Testosteron, Tote aus Myanmar etc. Die Handlung würde in einen Nebensatz passen. Und da fällt mir ein was ein Arbeitskollege sagte: Wer sonst, wenn nicht Rambo selbst könnte diesen Film machen? Und so ist es ja geschehen.
Ein Film aus Rambos Feder. Und die Stimmung kochte wirklich im Kinosaal. Applaus wie bei erfolgreicher Landung, wenn welche sterben, gejohle und Warnungen an Rambo (Vorsicht da ist einer hinter dir!). Schöner habe ich es mir nicht vorgestellt, nur die Massenkeilerei im Kino fehlte. Aber wir leben ja im 21. Jahrhundert und nicht 1988 und außerdem mussten die alle bestimmt "auf die Arbeit" am Donnerstag.

Alles in allem war es schön, so ein Durschnittsprogramm auf einen Abend zu packen, vielleicht liegt in der Konzentration das Geheimnis des Spaßes. Nicht jeden Samstag, sondern alles auf Einmal alle 5 Jahre? Ich kann es nur Empfehlen. Und als ich den nächsten Tag auf meinem Sofa aufgewacht bin, hatte ich wirklich das Gefühl dank der o.g. Selbstmedikation weniger krank zu sein.

Wichtige Richtigstellung

Auch wenn ich nach wie vor die Vorgänge um Herrn Zumwinkel nicht kommentieren möchte, sehe ich mich zu einer präventiven Richtigstellung genötigt. Jegliche geplanten Berichte, gedankenpingpong sei ein Vehikel der Steuerhinterziehung sind falsch.
Die möglichen Behauptungen, meine Reise ins Ausland hätte mit anstehenden Ermittlungen gegen mich zu tun, sind falsch. Auch Informationen, nach denen ich über Jersey auf die Caymans fliegen würde, stimmen nicht. Alle mit gedankenpingpong verdienten Millionen wurden ordentlich versteuert. Ich behalte mir vor gegen alle anderslautenden, rufschädigenden Berichte gerichtlich vorzugehen. Und nein, ich will auch nicht um die Postbank bieten.

Nackt ohne Computer

Heute ist kein guter Tag yum Bloggen. gedankenpingpong ist durch eine Erk'ltung geschw'cht. Und f[hlt sich nackt. Dayu ist das Tippen auch noch sehr umst'ndig. Warum? Weil ich in London bin und vor einem Rechner mit englischer Tastatur sitye. Da sind nicht alle Tasten da, wo sie sein sollten. Drauf geschissen, einfach weitertippen und so tun als sei alles beim Alten. Gestern nicht gebloggt, da muss heute etwas geistreiches verfasst werden. Dumm ist nur, dass ich hier meine Favoriten nicht abgespeichert habe. Also keine Themen auf Halde f]r Tage wie diesen geparkt. Vielleicht sollte ich meine Leser mit einem sch;nen Bild begeistern? Nee, auch kein Grafikprogramm hier. Ja, ohne meinen Rechner f[hle ich mich richtig nackt - jetyt geistig. Aber m[sste das nicht leer hei-en?

Schnell die aktuellen Medien gecheckt, aber auch nichts interessantes gefunden. Vielleicht [ber den Yumwinkel l'stern. Sch;n Kapitalistenbasching wie Frau Wegner von den Linken. Aber die will ja die Stasi yur[ck. Da mach ich nicht mit. Bundesvision Song Contest habe ich nicht gesehen, da kann ich auch nichts yu sagen. Und [berhaupt, das kann doch jeder selber gucken, wenn es ihn interessiert. Vielleicht mal yur Abwechslung dann etwas Medienkritik und auf die ;ffentlich/rechtlichen draufhauen. Nee, das macht schon die yeit. Ich merke schon, ich schaffe es heute nicht. {ber das Wetter k;nnte ich l'stern, immerhin ist es hier grau, w'hrend in Hamburg angeblich die Sonne scheint, aber wen interessiert das?

13.02.2008

Listen to music most people will never know about

As I don't know what to write about and my time is limited I will give you one of my favourites on the web. I have to admit that I didn't find it myself but found the link somewhere else. But I really love that blog. If you like music in general and are interested in Pop, Nujazz, Funk, Soul and whatever, that's the place to be. Aurgasm gives you all that. The blog is run mainly by Paul from Boston, USA and Julija from Vilnius, Lithuania but they have other contributors, too. Their goal is quite ambitious as they say that
"Aurgasm brings to you an eclectic menagerie of aural pleasures. I scout out music you've never heard and deliver only the finest. Expect music curiously different, yet simply enjoyable."
But I have to admit that so far I haven't been disappointed and it's really eclectic. So if you like discovering new music that is not mainstream, go for Aurgasm.

12.02.2008

München hat Style

Was viele in Hamburg wohl für kaum möglich halten ist von internationalem Publikum bestätigt worden: Münchener haben Style. Beim stree clash haben Blogger aus 23 verschiedenen Städten Styler ihrer Stadt zur Bewertung hochgeladen. München gewann den Vergleich vor Warschau und Buenos Aires. Respekt and die Bayern. Allerdings relativiert der Veranstalter Darryl Natale aus Toronto in einem Interview den Erfolg. Gegenüber jetzt.de sagte er: "Styleclicker" aus München hat nicht unbedingt wegen der modischen Münchner gewonnen, sondern weil der Fotograf Gunnar es geschafft hat, diese modischen Menschen auf eine bestimmte Art und Weise einzufangen. So eine Schmeichelei hört man als Fotograf sicherlich auch gerne. Auch wenn es auf die Kosten Münchens geht.
Erschreckend finde ich an dem Wettbewerb die auffallend große Menge an sehr enger Hosen, in die sich Männer aller Städte zwängen. Ich kann nur hoffen, dass das nicht bald Pflicht wird.
Und jetzt schaut euch das Bild an, so sehen Sieger aus!

11.02.2008

An jedem verdammten Montag

Das Problem der meisten Rentner ist, dass sie nicht wissen, was sie mit der vielen Zeit anfangen sollen, die ihnen plötzlich zur Verfügung steht. Zugegeben, Joschka Fischer kann man nicht mit einem gewöhnliche Rentner vergleichen und eigentlich hätte er ja genug Dinge die ihn beschäftigen. Aber Fischer braucht wie fast jeder andere Ex-Promi, -Politiker und Selbstdarsteller eine Bühne. Das Vortragen an einer amerikanischen Spitzenuniversität scheint nicht die richte Plattform gewesen zu sein. Es ist zwar zugegeben eine elitäre Aufgabe, die dem Schulabbrecher sicherlich für sein Ego wichtig war. Immerhin hat Fischer wie so viele seiner Politik- und Altersgenossen die "ich-habe-es-allen-gezeigt"-Attitüde. Doch das Semester ging zu Ende und Fischer musste sich fragen, was nun?
Da er leider, anders als Schröder, seine Ideal nur kurz zu Hause gelassen und nicht vollständig verscherbelt hat, hat der Uhu keinen Schurkenstaat in dem er gefeiert wird. Außerdem denkt Fischer auch an sein Vermächtnis. Deswegen stand bereits vor Langem fest, eine Biographie muss her. Darin hat der gute Mann, dann mal schnell seine Weste gewaschen und sich selbst, als Moderator, Modernisierer, Realisten und Opfer internationaler Spannungen dargestellt. Je nachdem, was gerade passend war.
Und jetzt? Jetzt fesselt er uns mit seinen tollen Montagskolumnen auf zeit.de. Bereits das Bild auf der Startseite - Fischer, den Kopf auf Zeigefinger und Daumen gestützt, nachdenklicher Gesichtsausdruck - lässt es erahnen: Hier erkennt jemand den Ernst der Lage. Ja, jeden Montag bekommt man die totale Erleuchtung von Joschka direkt auf den Bildschirm. Geschichtsprofi Fischer schafft es nicht nur jedes Mal die zu besprechenden Geschehnisse perfekt in den historischen Kontext einzugliedern. Nein, seine Analysen sind auch noch brilliant. Hätter ihr sonst gewusst, dass die Ergebnisse des Klima Gipfels auf Bali ein fauler Kompromiss waren und die USA in Gaza gescheitert sind? Oder dass die Krise in Pakistan nicht nur politisch sondern auch sozial und konstitutionell begründet ist? Warum konstitutionelle Probleme nicht ein Teilbereich der politischen sind, wird wohl immer Joschkas Geheimnis bleiben.
Heute erklärt uns Fischer im übrigen warum eine Modernisierung ohne Demokratie und Rechtstaatlichkeit wie in China oder Russland nicht funktionieren kann. Korruption ist nämlich nur eine der vielen schwergewichtigen Folgen, wenn es keine Meinungsfreiheit und keine freie Justiz gibt. Ob er diese brilliante Art des Analysierens von seinen Studenten gelernt hat. In fischerscher Selbstbeweihräuscherungsmanier verschweigt er natürlich, dass er Außenminister in der Regierung gewesen ist, die Russlands wichtigster Partner war, der die Auflösung freier Medien und die Zerstörung der Opposition von Außen stützte.
Zugegeben, Fischer hat zu einigen Themen einige Fakten zu bieten, die nur ein ehemaliger Außerminister haben kann. Aber seine Kollumne ist voller Allgemeinplätze und nichtssagender Sätze. Jedes Mal frage ich mich, ob er das alles schreibt, weil er eine Zeilenvorgabe erfüllen muss, oder ob er selbst darauf bestanden hat so viel schreiben zu dürfen. Mein Tipp daher an alle: Bitte fernhalten.

10.02.2008

Win-Win Situation Polytheismus

Frohes neues Jahr. Am Freitag haben die Chinesen das neue Jahr begrüßt. Es ist das Jahr der Ratte. Und natürlich haben die Chinesen sehr viele tolle Bräuche, wie sie ja zu allem irgend welche Bräuche haben. Eine davon ist Nian Gao, auch sticky cake genannt. Zu diesem Kuchen gibt es eine interessante Geschichte. Ganz kurz zusammengefasst besagt sie, dass in jeder Küche der Küchengott lebt, der unser Leben beobachtet und dann unsere Verfehlungen an den "Obergott", berichtet. Die guten Sünden sind es also, die auch den Chinesen das Leben schwer machen.
In monotheistischen Religionen ist das natürlich ein großes Problem. Gott sieht alles und man kommt nicht daran vorbei zu sühnen. Leider kann Gott zwar alles überwachen, die operativen Aufgaben muss er allerdings andere ausführen lassen. Z.B. seine Vertreter auf Erden. Die sind auch für das Vergeben der Sünden zuständig und waren schon im Mittelalter so innovativ, dass sie den Ablassbrief erfanden. Wer zahlen konnte, durfte sündigen.

Da ist es natürlich deutlich besser, wenn Gott seinesgleichen mit operativem betraut. Wie den Küchengott. Wenn der also am Ende des Jahres seinen Report fertig stellt, muss man nur einen sticky cake backen, und ihm diesen hinstellen. Der hat dann den Mund voll und kann nicht berichten. Da das natürlich nur im übertragenen Sinne passiert, kann man den Kuchen selber essen, so dass man sich am Ende selbst besticht. Wenn das mal nicht die beste Erfindung seit den Gebetsmühlen ist.

09.02.2008

Die richtige Vorbereitung

Gestern unterhielt ich mich mit jemanden über den sportlichen Misserfolg ihrer/seiner Mannschaft. Natürlich habe ich den Fehler schnell ausgemacht. Es liegt an der Fitness. Im Übrigen war das gar nicht schwer. Bei Hobby-Sportler bis hin zur 5. Spielklasse ist das immer einer der Hauptgründe. Die Leute sind einfach faul, und so kann man mangelnde Qualität meistens mit Fitness ausgleichen.

Fitness ist auch das richtige Stichwort hier, denn nicht nur Sportler wollen fit sein. Da die Semesterferien beginnen, werden sich jetzt auch viele Studenten überlegen, ob sie nicht mal etwas für ihren Körper tun sollten. Ihren Geist haben sie ja gerade zu Genüge geschunden. In den USA ist das Ganze noch eine Nummer härter. Denn da ist bald Spring Break. Ja, spring break time is bikini time. Und wer nach ein bis zwei Wochen Strand nach Hause kommt, ohne eine Nummer geschoben zu haben, der ist eine Null! Männer tun das ganz cool ab und tun so, als wäre es ihnen egal. Zum Trainieren in den Keller gehen, sozusagen. Frauen sind da anders. Schließlich ist der Körperkult-Gesellschaftsdruck bei ihnen deutlich größer (wer straffe Brüste, einen flachen Bauch und Knackarsch will, kann sich die Videoanleitung rechts reinfahren).
Jemand, den ich mal kannte hatte da eine interessante Theorie: Frauen hätten höhere Ansprüche und würden immer Männer wollen, die für sie eine Liga zu hoch seien. Männer hingegen seien da bescheidener. Nun ja, die empirische Untersuchung könnt ihr gerne vornehmen, das Design stelle ich: Nehmt ein Samlpe von Tinie-Filmen der letzten 30 Jahre und zählt wie oft der Nobody, der sich in die/den Coole(n) von der Schule verliebt hat männlich, bzw. weiblich war. Begründet, warum das ein Abbild der Gesellschaft ist und schon habt ihr eine Publikation in einem Kategorie A Journal.
Mich persönlich lässt das kalt. Ich betreibe den Körperkult ja ganz offen. Den Charakter kann man einfacher formen als den Körper (Aua). Was mich momentan beschäftigt ist etwas anderes. Ich gehe heute auf eine Party und hoffe, dass da auch getanzt wird. Leider bin ich nicht als guter Tänzer bekannt. Und der Wechsel von Musikrichtungen überfordert meine Fähigkeiten regelmäßig. Aber auch dafür gibt es im Weltennetz Hilfe. Und nachdem ich dieses Video gesehen habe, werde ich nachher bestimmt der Oberdancer, egal welche Musik gespielt wird.


08.02.2008

Ackermann Superstar

Es ist jetzt ziemlich genau 4 Jahre her, da saß ich jeden morgen in der Redaktionskonferenz einer großen Tageszeitung. Michael Schumachers Jahreseinkommen wurde in der Presse gerade heftig diskutiert und auch Joseph Ackermanns Gehalt wurde ausführlich erörtert. Immerhin hat der Mann ja 11 Mio. Euro im Jahr gemacht, bei gerade mal einer Million fester Vergütung. Es sah nicht gut für Ackermann aus. Zumindest, wenn er auf die Liebe seiner Mitmenschen aus war. Ein Turbokapitalist, der schweinereich ist - und dann auch noch schweizer Banker. Einen Prozess hatte der Gute auch noch am Hals.

Also, besagte Konferenz und die Diskussion über Ackermann. Der verdiene ja viel zu viel (damals bestbezahlter Manager Deutschlands). Was verdiene er denn im Vergleich zu Sportprofis wie z.B. Schumacher? Und dann kam es, die Aussage, die ich nie vergessen werde: Ja, der Schumacher schreibe aber Formel-1-Geschichte, an Ackermann würde sich in spätestens 10 Jahren niemand mehr erinnern.

Da hat sich der Redakteur ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt und gerade weil er kein Bankenexperte war, hätte er es vielleicht doch besser lassen sollen. Die Geschichte wird ihn wohl besseres belehren. Das Krisenjahr 2007 ist zu Ende und die Deutsche Bank hat gerade wieder ein Rekordergebniss eingefahren. 6,5 Mrd. Euro. Die Abschreibungen scheinen alle getätigt und bilanziert. Im vierten Quartal 2007 wurden gerade mal 50 Mio. Euro abgeschrieben, bei anderen waren es 5 Mrd. und mehr. Und wem hat die Bank das zu verdanken? Natürlich der guten Führung von Ackermann. "Der Erfolg sei Ackermann gegönnt. Unter seiner Führung hat das Geldhaus rechtzeitig riskante Positionen aufgelöst und Geschäftschancen wahrgenommen," würdigt ihn die Zeit. Das was bei UBS eigentlich erwartet wurde, hat er bei der Deutschen Bank gemacht. Mit Schweizer Bankentradition zum Erfolg. Die 11 Mio. Wird er in diesem Jahr sicherlich mehr als verdoppeln können, aber wen interessiert das schon. Ackermann Superstar.

07.02.2008

Der Job - nicht für mich, aber vielleicht für dich

Das ist der Job, den man eigentlich mal gemacht haben muss. Seine hohe Bedeutung ist schon daran zu erkennen, dass er bei der FAZ annonciert wird. Mit dem wird man überall zum Thema, egal auf welcher Party man ist. Und man tut Gutes. Man, hilft Jugendlichen und steht für den Frieden zwischen Generationen. Kurzum, man ist ein Superstar. Oder etwas in der Art.
Die vollständige Anzeige findet ihr hier.

06.02.2008

Fette Missionare

Mit dem deutschen Hip Hop geht es ja eigentlich bergab. Und das schon seit Jahren. Es wird nur noch Hass-Rap produziert, was die Sprechmusik mindestens genauso gefährlich macht wie Ego-Shooter. Zum Glück gibt es zumindest noch die Jungs aus der Bernstorffstraße. Gut, bei den beiden letzten Mainstreem-Erfolgen hat es mit dem Humor (Schule Mädchen) und der Gesellschaftskritik (An Tagen wie diesen) nicht so ganz geklappt.

Dafür haben die Jungs jetzt beides in den Song "Bettina, zieh dir etwas an" gepackt. Und was soll ich sagen, eigentlich ist es ein netter Song mit einem coolen Video. Und was viel besser ist, er hat sogar missionarischen Charakter. Denn die Klagen der Brote über leicht bekleidete Mädchen in Fernseh-Ratesendungen haben zum Umdenken geführt. Die erste, die sich ab sofort nicht mehr halb nackt im TV zeigen wird ist Bettina Ballhaus. „Sie haben mir klargemacht, dass ich in so einer Show nicht am richtigen Platz bin", sagte die (ehemalige) DSF-Quiz-Fee gegenüber der BamS. Wie wäre es gewesen einfach mehr anzuziehen? Wahrscheinlich wäre das nicht zielgruppentauglich.
Natürlich haben Fettes Brot bereits mehrfach klargemacht, dass sie niemanden persönlich ansprechen wollten. Aber Frau Ballhaus ist überzeugt, dass sie gemeint war. Sei es wie es ist, Fettes Brot haben Missionierungsqualitäten bewiesen. Daher sollten sie weiter machen. Wie wäre es mit einem Song gegen SUVs zum Beispiel, die sind doch mindestens so nutzlos wie die dämlichen Quiz-Sendungen.


04.02.2008

How is he doing it?

I know that most of you might not be interested and may be even annoyed about gedankenpingpong covering the USA and its political rally so often. But I am often quite amazed about what's going on over there. Why should we care over here in good old Europe anyway? And isn't campaigning just talking about ideas that won't be realized after elections.
Well, first of all, the American president has proven more than often enough that his moods and political decisions affect us. And even Karl Marx once said "theory also becomes a material force as soon as it has gripped the masses". So it matters and that's not what I wanted to blog about anyway.

I am always surprised, the new youtube channels I find. So many of them are actually quite interesting. And many of them are well done. Recently I discovered Barely Political. What's so special about it? Well maybe not much, it's a bunch of people including a few hot chicks making silly talk about politics. But they also have this Super Obama Girl. And that is what I am really interested in. How can a candidate become such a "popstar"? I haven't seen something like that over here in Europe and can't think of anything similiar in the western hemisphere.
As far as I can tell, this only happens when people are mad fanatics (like the hardcore catholics in poland) or desperate and looking for a big change (e.g. Ukraine).
Change is also what Barack Obama and other candidates are preaching all the time, you might say. But as far as I can tell the American people are not really desperate. So what is it about Obama that inspires so many of them that much, in a country where only 50 percent of the people vote? Assuming this is something good - though you can argue about that - do political systems like in Germany or the UK need change? Campaigns have been much more personalized over the last few years even here in Germany. We also had TV debates between the two most important candidates during the last election. So even though we're voting for parties, it's very obvious who might become "changellor". But why is it that our politicians are that technocratic? Or are they not. The last person who somehow inspired people in Europe was Ségolène Royal. We all know what happened.

03.02.2008

Geradlinig zum Misserfolg?

Ja, das gedankenpingpong ist schon eine sehr schwere Sportart. Vor allem, wenn man immer für den Aufschlag - pardon, die Angabe - zuständig ist. Das hier ist ja keine Vollzeitbeschäftigung. Und durch die eigentliche Vollzeitbeschäftigung komme ich viel zu wenig mit anderen in Kontakt und habe auch sehr wenig Lust irgend etwas zu lesen. Es sei denn ich bin unterwegs, was in letzer Zeit ja nicht selten der Fall war. Manchmal lese ich dann auch Sachen, die mich eigentlich gar nicht interessieren. So geschehen in der vergangenen Woche.

Voller Vorfreude auf die Zeitschriftenauswahl kam ich am Hamburger Flughafen an und musste feststellen, dass der große Laden im inneren Bereich renoviert wird. Als blieb mir nur der kleinere, dessen Auswahl leider relativ klein ist. Gut, nicht so klein, aber eben nicht die Publikationen, auf die ich scharf war. Mir war nach etwas kreativem, oder zumindest individuellem zu Mute. Kein Spiegel oder Brandeins. Am Ende landete ich beim U_mag, dem Magazin für Popkultur und Gegenwart. Man, ich kann euch sagen, beides hat sehr viele Schattenseiten. Eigentlich ist das Magazin nicht erwähnenswert, doch wenige Tage später hatte ich eine interessante Diskussion. Ich wollte jemanden überreden für mich einen Eintrag zu Musik zu schreiben. Er wollte nicht. Es ging um Emo und das war ihm doch zu ausgelutscht.
Ich meine schon richtigen Emo, von Emocore, nicht das was z.B. von Bravo als Emo bezeichnet wird. Das kommt aus der Hardcorebewegung und hat eigentlich viel mehr Bedeutung als schwarze Klamotten und neonfarbene Gürtel.
Um es kurz zu fassen, das was jetzt oft als Emo bezeichnet wird ist es eigentlich nicht. Emo hatte ursprünglich einen Sinn, ein Ziel. Es ging um mehr, als spassigen Punk und narzistische Selbstdarstellung. Passend dazu habe ich im besagte Magazin ein Interview mit der Band Dúné gelesen. Eine dänische Band. Im der ersten Antwort sagt gleich einer von denen, dass das Rock'n'Roll-Leben nicht funktioniert, wenn man auf Tour geht. Feiern am Abend vor dem Auftritt sei zu anstrengend. Das würden die nur machen, wenn sie am nächsten Tag frei hätten. Die gehen teilweise noch zur Schule und verhalten sich wie Ozzy! Im weiteren Teil posieren die Pop-Punker dann schön im mehr oder weniger teuren Designer-Klamotten. Das ganze hört sich dann auch eher an, als ob die das alles perfekt durchplanen - für die nächsten 5 Jahre. Wie die Lebensläufe der Leute, mit denen ich in letzer Zeit zu tun hatte. Schön nach einem Maßnahmenkatalog, Praktikum bei Unternehmen A, Diplomarbeit bei Unternehmen B. Natürlich Hobbies X und Y. Bei mehrtägigen Assessment Centern schön am Abend um 9 ins Zimmer und gleich danach ins Bett. Dann am nächsten Tag schon morgens rumnörgeln, dass man kaum schlafen konnte und die ganze Zeit fragen dazu stellen, was wohl gleich passieren wird und wie man sich am besten verhält. Ich natürlich gut gelaunt, jedem erzählt, die 3 Gläser Wein beim Abendessen hätten mir 6 Stunden perfekten Schlaf gebracht. Natürlich hielten mich einige für mindestens so bescheuert, wie ich sie.
Ich will jetzt niemanden bewerten, schlecht machen oder was auch immer. Ich bin auch ehrgeizig. Doch ist Ehrgeiz das selbe wie Gradlinigkeit? Würde mich andere, wenn sie mich nicht kennen als geradlinig bewerten. Muss man gradlinig sein, wenn man erfolgreich sein will, oder ist das alles nur ein imaginärer Druck, denn man selbst aufbaut? Es ist sicherlich die Gegenwart, zumindest für viele, auch in der Popkultur, oder sollte ich besser Pop-Business sagen?
Dieser Aufschlag ist ein fieser Flatterball, aber vielleicht versucht sich mal jemand an ihm.

02.02.2008

Domian war gestern

kennt ihr Domian? Den von eins live? Ja, der ist toll, oder? Ich habe so manch eine Seminararbeit geschrieben, saß um 1 Uhr Nachts immer noch vor dem Rechner und im Hintergrund lief Domian im WDR. Der Typ, der gerne die Kleider seiner Frau anzieht, oder der andere, der auf seinen besten Kumpel steht, dem aber nicht sagen mag, dass er schwul ist. Die Frau, deren Mann sich in die Frau verliebt hat, von der er über ebay eine Modelleisenbahn gekauft hat. Alles Wahnsinnsthemen.
Wem das etwas zu krank ist, der kann auch die Schnackline im Alsterradio hören. Da ist alles bei, was man für gepflegte Unterhaltung braucht. Themen, die beknackter kaum sein könnten, Leute die regelmäßig mitschnacken, Typen die sich für Experten auf dem Gebiet halten und ein Moderator, der sich schön zurückhält. Auch ich bin da eher durch Zufall rein geraten. Ich war noch spät beim Training und es war keiner mehr da, um den Sender umzustellen. Das Thema war Besessen sein und Exorzismus. Das schöne an so einer Unterhaltung ist, dass die Leute vom Thema abkommen, sich gegenseitig blöd anmachen, mindestens einer immer altklug daherkommt und meint alle Bibeln der Welt studiert zu haben...
Wer mehr über die Schnackline wissen will, oder da mal reinhören möchte kann sich auch auf der Fanclub-Seite ein paar Mitschnitte runterladen. Z.B. den zum Thema sexuelle Neigungen.

01.02.2008

Immer im Gepäck

Stellt euch mal vor, ihr wärt nie allein. Also, vielleicht beim Kacken, aber sonst eher selten. Egal mit wem ihr telefoniert, wohin ihr geht, immer hört einer zu oder jemand verfolgt euch.
Die Geschichte ist eigentlich schon ziemlich alt. Umso schlimmer, dass sie nach wie vor aktuell ist. Ich habe gerade bei Tracks einen Bericht über Andrej Holm gesehen. Das ist ein Berliner Soziologe, der vom Staatsschutz überwacht wird, weil denen seine wissenschaftlichen Texte nicht gepasst haben. Nicht(nur) der Inhalt, sondern auch die Wortwahl, die wohl an Briefe der militanten Gruppe erinnert haben soll. Eigentlich ja nicht so spektakulär. Die Frage ist nur, warum die Polizei bei ihm mitten in der Nacht eine Hausdurchsuchung machen musste. Die hätten doch auch tagsüber vorbeikommen können, dann hätten sie auch sein Kind nicht geweckt. Akute Gefahr bestand ja nicht. Na ja, man dachte er wäre der Kopf der militanten gruppe. Beweisen konnte man das nicht. Es hat ja nicht einmal für eine Anklage gereicht. Im Knast saß er trotzdem wochenlang. Es lebe §192a StGB. Das kann man aber viel besser in einem Artikel, der im August letzten Jahres in der Zeit erschienen ist alles detailiert nachlesen.
Wenn man sich diese Geschichte anschaut, fragt man sich schon, in was für einem Staat wir leben. Auf jeden Fall in einem in dem eher die Cowboy-Typen, die gerne den Sheriff spielen, zumindest in Sachen Exekutive das Sagen haben. Erst Kanther, dann Schilly und jetzt Schäuble. Ich glaube ja eher, die haben einfach nur einen kleinen Penis. Trotzdem irgendwie beängstigend.

Diagnose Liebeskummer

Ich würde jetzt gerne was tolles erzählen. Vielleicht etwas lustiges, etwas spannendes oder etwas kontroverses, dass hier eine Diskussion losbricht. Aber es passiert einfach nichts berichtenswertes. Ok, Juli Zeh hat Verfassungsbeschwerde gegen biometrischen Reisepass eingelegt. Das kann doch aber jeder selbst nachlesen.
Vielleicht die tolle Geschichte von Hime & Company. Das japanische Unternehmen gibt seinen Angestellten bis zu drei Tagen frei, wenn sie ein gebrochenes Herz haben, spricht verlassen wurden. Eigentlich keine schlechte Idee. Und mit der Zeit, die man für den Schlussverkauf frei bekommt schon nicht schlecht. Aber interessiert das wen? Ich weiß nicht. Na ja, die Frage wäre, ob es eventuell demnächst mehr Trennungen unter den Mitarbeitern von Hime & Company geben wird. Aber das wird bestimmt niemand untersuchen.