25.02.2008

Wo war da der Betriebsrat?

Wenn, wie von gedangenpingpong berichtet, Joseph Ackermann der Superstar der deutschen Bankenwelt ist, so ist Jürgen Schrempp definitiv einer der Volldeppen (davon gibt es mehrere) der globalen Automobilindustrie. Zumindest aus Sicht von Daimler. Er selbst verdient an dem Desaster, das er verursacht hat ja ganz gut. Und laut einer Meldung auf ftd.de hat der Konzern die Frau des ehemaligen Konzernlenkers auch gut beschenkt. Diese war zunächst nur seine Sekräterin und blieb es auch, nach der Hochzeit im Jahr 2000 bis zum Jahr 2005. Als Schrempp ging, blieb sie trotzdem und leitete sein Büro weiter. Muss ganz schön langweilig gewesen sein, so ohne Chef. Allerdings kann es ja sein, dass der Ehemann mal vorbei kam und da sonst keiner da war, wer weiß, was die das so getrieben haben. Für 200 000 Euro würde ich auch ein leeres Büro hüten. Welche Vorstandssekräterin mit Chef verdient schon so viel? Wer überhaupt verdient schon so viel?

Bei dieser Geschichte musste ich an eine mir sehr gut vertraute Person denken. Diese hatte ein Assessment Center bei Daimler erfolgreich durchlaufen und ein Angebot als Trainee bekommen. Der Job war minder interessant für ihn und auch das Einstiegsgehalt war (zwar nicht schlecht, aber doch) unter den Erwartungen. Natürlich fragte er, ob es verhandelbar sei, doch die nette Frau von der Personalabteilung sagte, das sein nicht möglich. Das werde für alle Trainees gleich festgelegt und da sei auch der Betriebsrat beteiligt, der dem Vertrag zustimmen müsse. Man achte sehr darauf, dass es gerecht zugeht. Sofort startete in seinem Kopf das gedankenpingpong zum Unterschied zwischen gerecht und gleich. Und bei dem geringen Anteil, der flexibel war, war es bestimmt auch nicht gerade leistungsbezogen, dachte der umworbene Aspirant und entschied sich gegen das Angebot. Wenn man die Geschichte von Frau Schrempp betrachtet, hat er sich wohl geirrt. Gleich sind sie bei Daimler nicht alle. Aber gerecht und leistungsorientiert geht es da wohl auch nicht immer zu.

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