18.12.2007

Erst Nachdenken, dann die Homepage

Eine Schreckensmeldung tauchte am Samstag im Internet auf. Nachdem sich schon so viele Medien (online und offline) dem Thema angenommen haben, dass man keine Beispiele nennen braucht, berichtet jetzt auch die Onlineausgabe der FAZ über die verheerenden Folgen privater Internetseiten auf die berufliche Zukunft. Denn liebe Gemeinde, die Personaler legen „sogenannte B-Profile“ von euch an, in denen sie eure Web-Vergangenheit und Gegenwart durchleuchten. Dazu gehen sie mit ihren sogenannten Computern in das sogenannte Internet.

Was nun? Ist jedermanns Vergangenheit jetzt eine Gefahr für ihn selbst? Suchen Personaler gezielt nach der alten Ligastatistik, die beweist, dass man in der Saison 1999 doch nur auf 5 Einsätze in der Kreisklasse XY kam. Noch schlimmer? Kann die eigene Webpräsenz, an der man so viel Spaß hat, bald zum einzigen Lebensinhalt werden? Der Bericht mahnt: „Der unkonventionelle Querdenker kommt vielleicht in der Werbeagentur gut an. In der Finanzabteilung einer Versicherungsgesellschaft ist die seriöse, konventionelle Seite der Persönlichkeit meist die bessere Wahl.“ Da lobe ich mir die Investment-Banker, bei denen ist neben den fiesen Arbeitszeiten auch das Feiern eine Konvention? Und wie sehen das die Kunden? Anscheinend gelassen. Dazu findet man ja auch nichts im Internet.

Also doch lieber den Privat-PC abschaffen und zum Spaß haben in den Keller gehen? Nein, man kann auch ganz hinterlistig seine Internetpräsenz nutzen, um die Personaler von sich zu überzeugen. faz.net hat dazu auch eine Expertin befragt und die gibt einem lauter toller Tipps, wie man mit angepassten Inhalten dafür sorgen kann, dass der Traffic auf der eigenen Homepage zum Erliegen kommt. Was ist das für ein Persönlichkeitscoach, der einem zu solchem Stuss rät? Nein, Frau Vanck von CoachingGarden ist ein guter Coach und verrät gedankenpingpong auf Nachfrage, dass es sich bei ihren Aussagen “ausschließlich um Seiten handelt, die mit dem Ziel, sich als Bewerber darzustellen, ins Web gestellt werden.”
Na, dann mal tief durchatmen. Haben wir noch einmal Glück gehabt, dann sind Blogger ja doch nicht demnächst alle arbeitslos. Und nach drei schlaflosen Nächten bleibt allein die Frage, warum bei faz.net das Bereitstellen einer Bewerber-Homepage mit dem Stöbern von Personalern gleichgesetzt wird.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

http://images.google.de/images?as_q=Kotzen&gbv=2&hl=de&output=images&client=firefox-a&rls=org.mozilla%3Ade%3Aofficial&svnum=10&btnG=Google-Suche&as_epq=&as_oq=&as_eq=&imgtype=&imgsz=&as_filetype=&imgc=&as_sitesearch=&safe=off&as_st=y

Wozu einen Coach, wenn man seinen Freunden, die solche Bilder von einem ins Netz stellen einfach eins in die Fresse geben kann?

Oder man macht es wie Dirk von Lowtzow in seiner Lieblingscoverversion von the Specials AKA: If you have a Bloggerfriend now is the time for your friendship to end, oder so

Anonym hat gesagt…

Digga,
gedankenpingpong bleibt immer dein Freund