15.12.2007

Ganz für dich allein

Für den gemeinen Web-Exibitionisten gibt es seit gestern nur ein Thema: Personalisierte Werbung. Wie ein Schlag auf den Solarplexus kam gestern die Nachricht per elektronischer Post: Mit StudiVZ soll jetzt doch Geld verdient werden. Wie? Natürlich durch Werbung. Und diese soll jetzt personalisiert werden. Das Schlimmste ist, es passiert nicht einfach so, ohne das einer was merkt. Nein StudiVZ zwingt seine Mitglieder neue AGB zu unterschreiben.
Sofort wurden zahlreiche Gruppen in der Community für Studenten und solche die es gerne wären gegründet. Von Datenklau, gläsernen Menschen und Machtmissbrauch ist die Rede. Alle, die ansonsten nichts gegen Rabattkarten oder andere CRM-Maßnahmen haben, solange es was umsonst gibt, gehen auf die Barrikaden. Vor allem natürlich die Medien. Also jetzt nicht die von Holtzbrinck, sondern eher die von Axel-Springer. Dem aufmerksamen Beobachter stellt sich natürlich die Frage, wie StudiVZ sein Geld verdienen würden, hätte Springer den Bieterkampf gewonnen. Womöglich mit der Volks-Studentenversicherung.

Doch diese Sperenzchen außerhalb des Spielfeldes interessieren doch niemanden. Viel spannender ist die Frage, wie diese personalisierte Werbung wohl aussehen wird. Bekommen demnächst alle Singles Banner von Partnerbörsen eingeblendet? Sehen Frauen an bestimmten Tagen, was es neues von o.b. gibt? Oder geht das Ganze gar so weit, dass Menschen, die zu oft Nachrichtenverkehr mit fremden Andersgeschlechtlichen haben über die neuesten Ritex-Produkte informiert werden? Ich wäre dafür. Dann könnte man auch Menschen, die gerne würden, es aber nicht schaffen, Hinweise auf hilfreiche Literatur geben.
Wohin die Reise mit der personalisierten Werbung gehen wird, kann man schon in anderen Portalen sehen. Facebook geht wie so oft deutlich weiter, als man es bei StudiVZ für technisch möglich hält. Und auch gedankenpingpong ist dem Studenten-Startup bei personalisierter Werbung um Längen voraus. Und das, ohne euch zu fragen!

Keine Kommentare: