10.07.2008

Ich bin, du bist, wir sind

Habt ihr euch schon einmal gefragt, was das ganze soll? Jetzt nicht, warum die Nachbarn laut sind oder warum das Benzin teurer wird. Ich meine das alles? "Warum bin ich" ist doch mal ab und zu eine sehr berechtigte Frage. Mal im Ernst, wo soll das denn alles hin? Es gibt da ja natürlich verschiedene Überlegungen. Natürlich könnte ich Bestandteil, des großen ganzen sein. Ein kleines Rad am Wagen der Gesellschaft, oder anders gesagt eine der vielen Ameisen, die täglich dazu beitragen, dass andere Ameisen und sie selbst leben können und das (Ameisen-)Volk erhalten bleibt. Das sein als Selbstzweck? Sehr naturwissenschaftlich und total unbefriedigend. Wenn ich bin, damit andere sein können und andere sind, damit andere sein können, was soll das ganze dann?
Der religiöse (christliche) Ansatz ist da ja sehr ähnlich. Leben für das Leben nach dem Tod? Das Leben als Prüfung. Gut man lebt halt nicht mehr für den Erhalt der Art, sondern für das Leben danach. Und was soll das Leben nach dem Tod? Warum soll man in's Paradies wollen? Irgendwie driftet das dann ja doch ins hedonistische. Dann kann man ja gleich das Jenseits über Bord werfen und den Hedonismus hier im Diesseits ausrufen. Also existieren aus purer Lust? Macht doch Sinn, oder? Wenn man existiert, um Spaß zu haben, dann ist das doch nicht schlecht. Man arbeitet für den nächsten Konsumrausch, geht aus für den nächsten Rausch, den nächsten Fick oder was auch immer den Kick bringt. Das Verlangen nach Endorphinen als Maxime des Daseins. Auch nicht schlecht. Jetzt hab ich mich selbst etwas verwirrt.
Vielleicht könnt ihr mir ja helfen, oder ihr macht mit beim Hinterfragen. Zu so einer Runde Existentialismus gehört auch immer die richtige Musik, wenn ihr also mitmachen wollt, empfehle ich euch "Aber hier Leben, nein danke" von Tocotronic. So, jetzt wird keine Musik gehört, sondern rumexistiert.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du scheinst in der Realität angekommen zu sein. Wie so ein Laden einem doch die Augen öffnen kann. Wer das nicht sieht ist gefangen. Also Glückwunsch und viel Spaß mit lebenslangen Bauchschmerzen falls du dir nicht einen Rettungsring besorgst. Am besten erstmal aus der Kirche austreten und dann zwei Stunden auf einem öffentlichen Platz Menschen beobachten, da merkst du dann das du jetzt bist und nicht irre in alle Richtungen strömen musst. Falls du Tipps brauchst ruf an, es wird nicht besser! Du brauchst Perspektiven und echte Ziele! Dein schwuler, langhaariger Hobbypsychologe

gedankenpingpong hat gesagt…

Na ja,
so richtig hilfreich ist das jetzt ja nicht. Das bestätigt vielleicht die Situationsbeschreibung, aber gibt noch keine Lösung. Ich glaube jeder muss seine eigene Zielfunktion finden.