28.01.2008

Es kann so einfach sein

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wie etwas wäre, wenn es anders wäre? Jetzt nicht so, "was wäre in meinem Leben anders, wenn...". Ich meine schon Objekte, Bauwerke, Monumente.
Wenn die Ästhetik von etwas plötzlich gestört, ja zerstört worden wäre. In der Kunst nennt man so etwas meistens Destruktion. Da ich kein Fachmann für Kunstgeschichte bin, überlasse ich die Einordnung und Diskussion darüber, was jetzt Destruktion ist und was nicht, was die Progressivisten damit zu tun hatten, und warum Künstler wie Kurt Schwitters, der sich selbst Merz nannte, ein Konstruktivist war und wie beides zusammenhängt anderen.
Schließlich geht es hier um Destruktion. Eigentlich auch nicht, denn das Kunstwerk soll etwas ganz anderes sagen. Laut der Künstlerin Doris Salcedo geht es um Migration, Ausschluss und Demokratie.
Das war mir natürlich nicht bewusst, denn eigentlich wollte ich nur mein Poster umtauschen als ich in die Turbine Hall des Tate Modern trat. Dass Doris Saleco da gerade ihre Installation Shibboleth hat, habe ich zwar gelesen, aber auch nicht mehr. Der Riss im Boden der Halle faszinierte mich sofort. Und nicht nur mich. Er war so fehl am Platz und fügte sich doch so harmonisch in diese Halle, die ihren Namen nicht von ungefähr hat. Als wäre er von Beginn an da gewesen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr interessant und interpretationsoffen, diese Form des Destruktivismus. Auch das Konzept passt. Nur leider werden sich die Leute nur kurzfristig mit der Intention der Künstlerin auseinandersetzen - es sein denn man tritt versehentlich in den Spalt und bricht sich seinen Fuß.

Mich interessiert natürlich auch sehr wie das Ganze umgesetzt wurde. Zumindest soll es ja für alle Ewigkeiten eine "Vernarbung" im Boden der Tate Gallery geben. Damit wir niemals Vergessen wie gut es uns geht.

gedankenpingpong hat gesagt…

Da muss ich dir leider Recht geben. Die Intention der Künstlerin wird leider nicht bewusst, wenn man sich dort befindet. Wäre ich der Künstler hätte ich das ganze wahrscheinlich mit einer Videoinstallation begleitet. Aber ich bin es nicht.
Ich muss auch dazu sagen, dass ich mich völlig unbeeinflusst von ihrer Intention mit der Installation beschäftigt habe und erst anschließend herausgefunden habe, was die Motivation dahinter ist.
Die technische Umsetzung hat mich natürlich auch sehr interessiert, dazu kann ich aber leider nichts sagen.