12.03.2008

Neuer Sport

Die Fussball-Bundesliga ist mal wieder langweilig (Bayern dominiert), die zweite Liga ist eben doch nur zweitklassig und andere Sportarten sind in Deutschland, ja eben nur andere Sportarten. Ausländische Ligen und die Champions League kann man auch nicht wirklich ohne Premiere verfolgen. Kein Wunder, dass alle Medien den Blick nach Amerika wenden.
Der neue Sport heißt US-Vorwahlen und bietet alles, was Print- und Internet-Medien ausschlachten können. Menschen, Gefühle, viel Geld und ein spannendes Finale. Die Protagonisten sind perfekt: Eine Kandidatin, die all das verkörpert, was man an Uli Hoeneß hasst und schlimmer (ohne die guten Attribute). Ein sympatischer Außenseiter, der plötzlich Favorit ist. All das bietet mehr als genug Möglichkeiten es endlos zu romantisieren. Und seien wir mal ehrlich, wer beschäfftigt sich schon lieber mit Frau Metzger oder Oli Kahn, wenn er mitverfolgen kann, was aus den USA wird? Werden es unsere verhassten Retter aus dem Zweiten Weltkrieg endlich schaffen einen Führer zu finden der ihnen Frieden mit sich selbst und dem Rest der Welt bringen kann? Bringt er oder sie das Ende der Hegemonialbestrebungen und des globalen Antiamerikanismus. Wird der Friedenspanzer Realität?
Außerdem bleibt weiterhin spannend in der Democratic Conference. Während auf der anderen Seite (Republican Conference) alles schon gelaufen ist, sind hier die Play offs noch in vollem Gange. Ein grandioser Schlagabtausch, in dem nur noch die besten Kommentatoren wissen, wer wie viele Treffer und Sieger landen konnte. Und es verspricht schmutzig zu werden. Während Obama wahrscheinlich noch an einem weiteren Logo zeichnen lässt, hat sich Clinton rat bei Roland Koch geholt und fischt jetzt am Rechten Rand. Schon hat eine ihrer Helferinnen erklärt, Obama sei nur so weit gekommen, weil er ein scheiß Neger ist. Ok, ganz so hat sie es nicht gesagt. Der Koch hat ja auch niemanden als Scheiß Kanaken bezeichnet. So etwas macht man geschickter, indem man nicht sagt, was jemand ist, sondern was er nicht ist.
Ich bleibe auf jeden Fall für euch dran. Denn es bleibt weiterhin spannend. Wem das alles nicht genug ist, der kann sich auch die Fan-Artikel holen. Z.B. den Hillary-Clinton-Nussknacker oder ein Obama Support Pack.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mein Reden!

Ich könnte mir Vorstellen, dass der teure Wahlkampf der USA Ausgaben in die deutschen Medien mit einschließt. Zum Beispiel an Spiegel.de oder die online Version der Tageschau. Anders kann ich mir diese einseitige, langweilige und unnötige Vorberichterstattung nicht erklären. Ich gebe ehrlich zu ich kenne das Wahlsystem der USA nicht. Aber was interessieren mich die Vorwahlen dort? Ist es nicht als würde man in den USA über die Landtagswahl in Hamburg berichten? Kritiker muss ich fragen, wie wird in Russland (ach ja gar nicht) Südafrika, Island, Peru, Japan oder Indien genau gewählt? Keine Ahnung? Das System der US und A interessiert eh nur Menschen die alle USA Bundesstaaten aufzählen können, auf NBA stehen und wissen was alles in ein Ceasr-Dressing gehört. Wenn es dann losgeht, okay dann will man Wissen, wird im Irak oder im Iran gebombt, oder dürfen Schwarze bald wieder Straßenbahn fahren. Aber bis dahin würde ich gern mit meinem politischen Interesse warten.

gedankenpingpong hat gesagt…

Ach komm,
du bestellst dir doch auch heimlich den Nussknacker.

Ja, was das soll, verstehe ich auch nicht. Bei jeder Vorwahl immer der Medienrummel, als wäre es die Wahl des Weltkönigs.