25.01.2008

Neue Probleme, alte Rezepte

gedankenpingpong ist gescheitert. Nicht weniger als eine Initialzündung wollte ich bewirken. Und nichts ist es geworden. Dabei hätte die Welt es so nötig. Bereits auf der Reise nach Davos war das Ausmaß der Klimakatastrophe zu sehen. Nirgendwo Schnee! Doch in Davos angekommen scheint sich seit Jahrtzehnten nichts geändert zu haben. Die feinen Herren in maßgeschneiderten Anzügen, Frauen eher selten zu sehen, Kellner in weißen Handschuhen mit Champagner- Tabletts. So lässt sich natürlich über Themen wie Armut, Krankheit und wirtschaftliche Depression gut diskutieren.

Wie Wildsäue im Schlamm wälzten sich die Herrschaften im Luxus des Veranstaltungsortes. Von gedankenpingpong kaum eine Spur. Am besten weggekommen sind da noch die Deutschen. Nicht nur, weil sie eigentlich nicht anwesend waren. Merkel und Steinbrück machen lieber Wahlkampf, als sich der Welt anzunehmen. Merkel war ja schon letztes Jahr da und Steinbrück hat seine Meinung zur Weltwirtschaft bereits deutlich demonstriert, als er statt zu einer Finanzministerkonferenz auf Safari fuhr.
Die Deutschen kamen aber auch gut davon, weil die Anwesenden auf die neuen Probleme mit alten Rezepten reagierten. Durchhalte-Parolen und der Ruf nach Optimusmus. Von passenden Lösungen aber keine Spur. Noch schlimmer: Statt innovativer Ideen wurden die alten Lösungen der Wirtschaftswunderzeit herausgekramt. Gut etwas abgeändert, aber ob ein fliegendes Auto all unsere Probleme lösen wird. Das war mir dann aber spätestens egal, nachdem Naomi Campbell die Burda-Party verlassen hatte, ohne mit mir anzustoßen.


Nachtrag 28.01.2008
Die FTD fasst die Antworten auf die angeblich wichtigsten Fragen, die in Davos behandelt wurden zusammen. Lesenswert.

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