22.12.2007

Weihnachstleitfaden

Weihnachten 2008. Wird es anders als die Jahre zuvor? Es wird wie jedes Jahr und trotzdem besser. Zumindest wenn ihr das hier lest. Denn wer auf ganz viele ferne Verwandte trifft, dem droht jedes Jahr Ungemach. Alle sind fröhlich, doch nach 30 Minuten hat man die üblichen, Wie-geht-es-dir-mir-geht-es-ganz-gut-schön-dich-mal-wieder-zu-sehen-Themen ausgegangen und man weiß nicht was man sagen soll. Also wird der Stammtisch ausgepackt und jeder darf seine Meinung zu allem und jedem äußern. Ihr hattet natürlich keine Zeit in den letzten Wochen, um Zeitung zu lesen oder Nachrichten zu sehen und steht dann blöd da. Deshalb kurz ein Themenüberblick und wie ihr euch verhalten solltet.

Boulevard
Wer mit wem, wann, wo und warum? Alles was in der Bunten steht wird kurz und bündig diskutiert. Die Fieslinge des Jahres (Seehofer, Andrea Kiewel, etc.) werden ausfindig gemacht und die Menschen denen sie Kummer beigefügt haben (Ehefrau, Dicke), werden bemitleidet. Am besten einfach gedankenverloren ins Glas schauen bis man gefragt wird worüber man nachdenkt. Will man das Thema beenden einfach folgendes antworten: "Ich habe mich gerade gefragt, wie schwierig es sein muss immer im Mittelpunkt der Medien zu stehen, die immer nur Halbwahrheiten verbreiten. Und anschließend wird man dann von Fremden beschimpft, die meinen einen zu kennen."

Mindestlohn
Ein sehr brisantes Thema. Zum einen natürlich, weil die da oben sich ja alles in die Taschen stopfen und das jetzt mal sein muss. Aber man will selbst nicht zu kurz kommen. Wäre ja schlimm. Hier empfiehlt sich eine differenzierte Meinung. Einfacht etwas wie "Ja, finde ich gut, aber dass die bei der Post gleich so viel bekommen müssen...", den Rest einfach so in sich hinein nuscheln, so dass es keiner versteht.

Managergehälter
Der Fall ist klar. Hier kann man nur was falsches sagen. Höchste Zeit fürd den Ich-hole-mir-ein-Bier- oder ich-geh-mal-eine-rauchen-Joker. Falls ihr da aber durch wollt, schlage ich eine pseudointellektuelle Strategie vor. Einfach etwas total sinnfremdes in seine Argumentation einfließen lassen und dabei auf irgend eine wissenschaftliche Studie hinweisen. Ein gutes Beispiel, bei dem man sich gerne bedienen darf gibt es von Thomas Fricke in der FTD.

Bahnstreik
Eigentlich total langweilig und ausgelutscht. Niemand will mehr drüber reden. Deswegen werden euch die meisten am Tisch dankbar sein, wenn ihr das Thema ganz schnell mit folgender Aussage beendet: "Der Schell macht sich doch nur wichtig und der Mehdorn ist eh ein Arschloch."

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